„Kamikaze-Autos“ durchbrach Grenzzaun

Ein Kleintransporter mit mehr als 50 afrikanischen Migranten an Bord hat in der Nacht auf Montag von Marokko aus die Grenze zur spanischen Exklave Ceuta durchbrochen. Der Fahrer sei mit voller Geschwindigkeit durch die Grenzkontrollen in der Nähe von Tarajal gerast, hieß es unter Berufung auf Polizeiquellen. Vier Migranten wurden verletzt und in ein Krankenhaus gebracht.

Bei den in das Fahrzeug gezwängten Menschen handelte es sich um 34 Männer, 16 Frauen und zwei Minderjährige aus Ländern südlich der Sahara. Der marokkanische Fahrer wurde festgenommen, wie die Zeitung „El Faro de Ceuta“ berichtete.

Das Phänomen der „Kamikaze-Autos“ gebe es bereits seit 2013, hieß es. Jedoch habe es sich bisher um kleinere Fahrzeuge mit wenigen Insassen gehandelt.

Spanien hat mit Ceuta und Melilla zwei Besitzungen in Nordafrika. In der Nähe der beiden Gebiete warten Zehntausende Afrikaner auf eine Gelegenheit, in die EU zu gelangen. Meist versuchen sie, den sechs Meter hohen doppelten Grenzzaun zu überwinden, der sie vom spanischen Territorium trennt. Dabei gibt es immer wieder Verletzte. Zuletzt war es Ende August rund 150 Migranten gelungen, über den Zaun zu klettern.