“Zukunftsranking“: Imst von 94 Bezirken Österreichs auf Platz 25
WK-Präsident Christoph Walser und WK-Imst-Obmann Josef Huber präsentieren Zukunftsstudie und wollen den Standort weiter stärken.
Von Thomas Parth
Imst –Der Bezirk Imst basiere auf den drei etwa gleich starken Säulen Handel, Gewerbe und Tourismus, wobei noch starke Industrie- und Seilbahnunternehmen hinzukämen, wie Wirtschaftskammer-Obmann Huber ausführt. „Wir können im Bezirk etwa sechs Millionen Nächtigungen im Tourismus verzeichnen. Die Leute kommen freiwillig zu uns, um ihr hart erspartes Geld hier auszugeben. Wir machen also vieles richtig“, schließt Huber, der weiters die jüngere Geschichte im Ötztal und Pitztal in Erinnerung ruft: „Das waren arme Täler, bis der Tourismus eine Chance bot, um in den Dörfern eine Lebensgrundlage zu schaffen.“
Huber spricht die Kooperation Schule und Wirtschaft an, als es um den Nachwuchs von Facharbeitskräften geht. Er kann sich etwa eine „Schülerstromanalyse“ vorstellen, die den Ausbildungs- und Berufsweg junger Menschen nach dem 9. Schuljahr sichtbar macht. Es gelte zu hinterfragen, „was wir ausbilden“, stellt Huber in den Raum und wartet mit einem Beispiel auf: „Anstatt HTL-Abgänger als Bauleiter in unseren Firmen begrüßen zu dürfen, wechseln die ausgebildeten Techniker leider allzu oft in völlig konträre Richtungen.“
Im so genannten „Zukunftsranking“, welches durch die Wirtschaftskammer erstellt wurde und das 94 Bezirke Österreichs miteinander vergleicht, nimmt Imst den stattlichen 25. Gesamtrang ein.
„Die Zahl der Kindertagesbetreuungen, die Anzahl der Arztpraxen je 1000 Einwohner oder die Anzahl der Straftaten waren nur einige wenige der Indikatoren, die zur Ermittlung der Lebensqualität im Bezirk herangezogen wurden“, informiert Huber. Er sieht die Studie als Auftrag, den Standort Imst weiterhin attraktiv zu halten. Nachholbedarf gebe es laut Huber in Sachen „Wirtschaftsgesinnung“. Da müsse man die Wirtschaft besser positionieren und als gleichwertigen Partner anerkennen, übt der WK-Obmann Selbstkritik.
In der aktuellen Diskussion rund um den Zusammenschluss der beiden Gletscherskigebiete Ötztal-Pitztal fehlt WK-Tirol-Präsident Christoph Walser eine klare politische Aussage: „Ich misse eine klare Ansage der Politik. Es kann nicht sein, dass man sich ständig hinter laufenden Verfahren versteckt.“ Ein Behördenverfahren müsse unabhängig sein, was jedoch eine eindeutige politische Positionierung nicht ausschließe, so Walser. „Dazu kommt die Verfahrensdauer“, setzt Josef Huber nach: „Wenn die Verfahren so lange dauern, bis sich die gesetzlichen Voraussetzungen ändern und bereits abgelieferte Gutachten durch neue ersetzt werden müssen, ist das bedenklich.“