Kürzere, aber mehr Reha-Aufenthalte in Österreich
Die Zahl der Rehabilitationsaufenthalte in Österreichs Krankenanstalten ist in den letzten 30 Jahren stark gestiegen, gleichzeitig verkürzte sich die Aufenthaltsdauer. Von 1989 bis 2018 verdreifachte sich die Zahl (plus 310 Prozent) auf 154.493. Die Durchschnitts-Dauer verkürzte sich von 27,9 auf 23,8 Tage. Die Zahl der stationären Spitalsaufenthalte insgesamt lag 2018 bei 2,7 Millionen.
Laut der von der Statistik Austria veröffentlichten Spitalsentlassungstatistik war der häufigste Grund für eine Rehabilitation eine Krankheit des Bewegungsapparates: mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Rehabilitationen zielten darauf ab. Führend sind hier Arthrosen von Knie- und Hüftgelenk mit 17 Prozent. Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens machen rund 13 Prozent aller Diagnosen aus. Bei gut einem Fünftel aller Reha-Aufenthalte ging es um die Behandlung von Kreislauferkrankungen, weitere zwölf Prozent dienten der Rehabilitation nach Verletzungen.
Frauen waren wesentlich häufiger (42 Prozent) wegen Krankheiten des Bewegungsapparates in der Rehabilitation, bei Männern machte dieser Sektor nur knapp 31 Prozent aus. Im Gegenzug führten Krankheiten des Kreislaufsystems bei Männern deutlich häufiger als bei Frauen zu Reha-Aufenthalten (27 versus 15 Prozent). Die Zahl der Aufenthalte wegen koronarer Herzkrankheit oder Herzinfarkt war 2018 laut der Statistik unter Männern fast dreimal so hoch wie unter Frauen.
Insgesamt gesehen gab es bei den stationären Krankenhausaufenthalte (inkl. tagesklinischer Aufenthalte) einen Rückgang von gut 2,8 Mio. im Jahr 2017 auf exakt 2.702.221 Fälle 2018. 94 Prozent davon entfielen auf die Akutkrankenanstalten. Hier kam es in den letzten 30 Jahren zu einer Verlagerung aus dem vollstationären in den tagesklinischen Bereich: Von 1989 bis 2016 sind derartige Aufenthalte (Aufnahme und Entlassung am gleichen Tag) auf fast das Neunfache angestiegen.
2017 dann brachte ein Umstellung der Spitalsverrechnung einen Rückgang der tagesklinischen Aufenthalte. Seitdem werden bestimmte, zuvor im stationären tagesklinischen Bereich durchgeführte Leistungen in den Spitalsambulanzen erbracht. Von 2017 auf 2018 führte das zu einem Rückgang der „Null-Tagesaufenthalte“ um 19 Prozent. Auch die Gesamtzahl der Spitalsaufenthalte verringerte sich dadurch insgesamt um fast fünf Prozent.
Die durchschnittliche Dauer aller stationären Spitalsaufenthalte (mit mehr als 1 Tag Dauer) lag 2018 bei 8,3 Tagen und blieb damit gegenüber dem Vorjahr unverändert. Im langjährigen Vergleich sank die Aufenthaltsdauer drastisch: Zu Aufzeichnungs-Beginn lag sie noch bei 12 Tagen.