Murenabgang beschädigte zwei Wohnhäuser in Osttirol
Die starken Niederschläge der vergangenen Tage haben in der Nacht auf Dienstag in Dölsach in Osttirol zu einem Murenabgang geführt. Geröll, Erdmassen und umgerissene Bäume setzten sich in Bewegung und beschädigten eine Steinschlagsicherung, die Gemeindestraße und zwei darunterliegende Wohnhäuser samt einer Holzhütte teilweise schwer. Die betroffenen Häuser wurden evakuiert. Verletzt wurde niemand.
Die Bewohner wurden bei Verwandten untergebracht, berichtete die Polizei. Bei einem der Wohnhäuser drückte die Mure die Fenster ein und gelangte ins Innere des Gebäudes.
Indes waren Montagabend im Osttiroler Gaimberg Baggerarbeiten die Ursache für eine Evakuierung: Bei einem steil abfallenden Hang unterhalb eines Rohbaus samt Swimmingpool wurden mehrere Elemente einer Hangsicherung durch die Arbeiten aus der Bodenverankerung gerissen, um diese auszutauschen. Da dadurch der Hang instabil erschien und auf die darunterliegenden Wohnhäuser abzurutschen drohte, wurde vom Bürgermeister das Einstellen der Arbeiten veranlasst. Eine Begutachtung ergab, dass die Hangsicherung nicht mehr gegeben und daher ein Hangrutsch nicht mehr auszuschließen war. Die Wohnhäuser wurden daraufhin evakuiert. 18 Personen aus sieben Häusern wurden zum Teil in einem Hotel oder bei Verwandten untergebracht.
Auch in Natters im Bezirk Innsbruck Land kam es Montagabend zu einer Evakuierung wegen eines drohenden Hangrutsches. Der steile, durchweichte Hang setzte sich auf einer Breite von 20 Metern ab und gefährdete ein darunter befindliches Haus. Nach der Begutachtung durch einen Landesgeologen wurden die 92-jährige Bewohnerin und ihre Pflegerin evakuiert und ebenfalls bei Verwandten untergebracht.
Dienstagfrüh waren in Osttirol noch rund 1.000 Haushalte ohne Strom gewesen. In der Nacht waren zwischenzeitlich nur noch 800 Kunden unversorgt, berichtete die Tinetz. Indes dauerten viele Straßensperren weiter an. Hauptbetroffen von den Stromausfällen waren weiter das Tauern- und Kalsertal, das Villgratental sowie das hintere Lesachtal bis zur Landesgrenze. Im Laufe des Dienstags ist laut Tinetz mit neuerlichen kurzen Unterbrechungen zu rechnen, weil weitere Sicherungsmaßnahmen entlang der Leitungen vorzunehmen seien. Bis etwa 15.00 Uhr hoffen man, die 110 kV-Leitung nach Sillian in Betrieb nehmen zu können. Dann hätten das Puster-, Villgraten- und Lesachtal wieder eine sichere Anspeisung.
Wie der Tag verlaufen werde, hänge stark vom Wetter ab und wie weit die Front über Osttirol hinwegzieht. Für den Dienstag war im Bezirk wieder mit starken Schneefällen zu rechnen, bevor dann am Mittwoch Wetterbesserung eintreten sollte.