Ibiza-Affäre: Verdächtige in Haft, Geld im Spiel
In der Causa Ibiza kam es am Dienstag zu Hausdurchsuchungen in Wien und Salzburg. Die Staatsanwaltschaft geht offenbar von Geldforderungen an Ex-FPÖ-Chef Strache aus.
Wien – Die Ermittlungen zum Ibiza-Video, welches die türkis-blaue Regierung zu Fall gebracht hatte, haben am Dienstag zu Hausdurchsuchungen und Festnahmen geführt. Gleich mehrere Personen im Umfeld des involvierten Privatdetektivs befanden sich auch noch am Abend in Verwahrungshaft. Laut einem Papier der Staatsanwaltschaft soll es in der Ibiza-Affäre auch um Geld gegangen sein.
Unter den Verdächtigen sollen sich der Geschäftsführer einer Consulting-Firma sowie dessen Mitarbeiterin - die Ex-Freundin des Detektivs - befinden. Die im Zuge der Ermittlungen festgenommenen Personen haben sich Dienstagabend weiterhin in Verwahrungshaft befunden. Die Staatsanwaltschaft Wien ging nicht von einer Freilassung am selben Tag aus. Details zu den Festgenommenen nannte die Ermittlungsbehörde weiterhin nicht.
Drei Schlüsselfiguren
Laut Salzburger Nachrichten, die sich auf eine Anordnung der Staatsanwaltschaft berufen, gibt es in der Affäre drei Schlüsselfiguren, die festgenommen worden sein könnten. Zwei davon sollen in Salzburg wohnhaft sein. Es soll sich dabei um einen 39-jährigen Österreicher und einen 52-jährigen Serben handeln. Sie dürften laut dem Papier der Staatsanwaltschaft die im Video als Oligarchin auftretende Frau „rekrutiert und eingeschult“ und Urkunden gefälscht haben.
Laut dem Papier der Ermittlungsbehörde soll der bereits bekannte involvierte Detektiv einen Komplizen aufgefordert haben, „mindestens 400.000 Euro“ von Strache für das gesamte Material zu verlangen. Zudem sollen die Männer die Filmaufnahmen in der Villa auf Ibiza organisiert und durchgeführt haben, um anschließend „potenzielle (Kauf-) Interessenten für die Aufnahmen vom 24. 7. 2017 zu suchen“.(APA)