Alpenvolleys suchen noch nach den Nuancen
Mit der knappen 2:3-Niederlage gegen Friedrichshafen haben die Hypo Tirol Alpenvolleys bewiesen, dass mit ihnen zu rechnen ist.
Von Alex Gruber
Haching, Innsbruck –Im (internationalen) Fußball hätte es nach so einem knappen Resultat aus Sicht der Verlierer wohl fast nur ein Thema gegeben – und zwar, dass eine strittige Entscheidung beim Stand von 12:13 aus Sicht der Alpenvolleys fälschlicherweise zu einem weiteren entscheidenden Punkt für Friedrichshafen führte. „Unser Ball von Jérôme Clère war klar im Feld. Das hat das Video gezeigt. Das wäre das 13:13 gewesen“, hielt Headcoach Stefan Chrtiansky fest.
In der deutschen Volleyball-Bundesliga ist im Gegensatz zu den Großereignissen oder der italienischen Serie A aber aus Kostengründen noch kein Video-Assistent im Einsatz. Chrtiansky hielt sich aber nicht lange mit dem Thema auf, sondern analysierte stattdessen sachlich: „Wir waren 0:1 und 1:3 in Sätzen hinten, haben brav gespielt, aber die Konstanz hat gefehlt. Und so müssen wir am Ende mit einem Punkt zufrieden sein.“
Ein Lob gab es einmal mehr für Niklas Kronthaler, der als Manager-Sohn ja auch ganz gute Gene hat, oder die beiden „alten“ Brasilianer Douglas Duarte da Silva (36) und Pedro Frances (30). In der kurzen Ligapause (das nächste Match ist am 28. November in Frankfurt) müssen aber andere nachdrängen – Chrtiansky („Die Qualität im Training war zuletzt schon sehr hoch“) nennt beispielsweise die beiden australischen Außenangreifer Max Staples und Jordan Richards beim Namen.
Um vorne mitzumischen, benötigt es weitere Optionen: „Denn die Ergebnisse zeigen, dass die Liga enger geworden ist. Die Teams von Platz zehn bis sechs sind herangerückt.“
„Wir haben bewiesen, dass wir auf Augenhöhe sind“, notierte auch Manager Hannes Kronthaler nach dem Live-Topspiel im Fernsehen.
Volleyball
Hypo Tirol Alpenvolleys Haching — Friedrichshafen 2:3 (-23, 19, -16, 21, -13).
Deutsche Bundesliga: Tabellenspitze: 1. Berlin (8 Spiele/23 Punkte), 2. Friedrichshafen (7/20), 3. Alpenvolleys (7/13), 4. Herrsching (7/13), 5. Frankfurt (7/12), 6. Lüneburg (7/10).