Nach Sharia-Gesetz verurteilt: Stockschläge für Schwule in Malaysia
Weil sie „Verkehr entgegen der natürlichen Ordnung“ gehabt haben sollen, wurden vier Männer in Malaysia mit Stockschlägen bestraft. Menschenrechtler sind empört.
Kuala Lumpur – Wegen gleichgeschlechtlichen Geschlechtsverkehrs sind vier Männer in Malaysia mit Stockschlägen bestraft worden. Die Männer erhielten in einem Gefängnis nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur je sechs Stockschläge, wie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Dienstag mitteilte.
Sie waren wegen gemäß der islamischen Sharia-Gesetzgebung verurteilt worden, weil sie „Verkehr entgegen der natürlichen Ordnung“ gehabt haben sollen.
Die Männer im Alter zwischen 26 und 37 Jahren waren im vergangenen Jahr bei einer Razzia in einer Wohnung festgenommen worden, nachdem die Religionsbehörden ihre Kommunikation überwacht hatten. Neben der Prügelstrafe wurden sie zu bis zu sieben Monaten Gefängnis und Geldstrafen verurteilt.
Amnesty: „Bösartige Bestrafungen“
Amnesty-Vertreterin Shamini Darshni Kaliemuthu verurteilte die „bösartigen Bestrafungen“, denen Homosexuelle in Malaysia unterworfen seien. Sie seien „das eigentliche Verbrechen, das hier begangen wurde“. Sie forderte die Regierung auf ein Klima zu schaffen, in dem Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft frei von Diskriminierung leben können.
Experten zufolge hat sich das Klima für Homosexuelle in dem mehrheitlich muslimischen Staat in den vergangenen Jahren verschlechtert. Gleichgeschlechtlicher Sex ist sowohl nach dem Strafgesetzbuch als auch nach dem islamischen Recht verboten, das Verbot wird mit harten körperlichen Strafen durchgesetzt. (APA/AFP)