Barocktage Melk widmen sich 2020 „Eng(el)land“

Nach „Eng(el)land“ begeben sich die Internationalen Barocktage Stift Melk zwischen dem 29. Mai und dem 1. Juni 2020. „Die Magie der englischen Barockmusik hat mich mit ihrer Theatralität sowie lyrischen Art schon immer fasziniert“, erklärte Michael Schade, künstlerischer Leiter der Barocktage, am Mittwoch bei der Programmpräsentation der zu Pfingsten stattfindenden Veranstaltung in Wien.

Als Inspiration, so Schade, habe ein Gemälde mit der allegorischen Darstellung Englands im Stift Melk gedient, das mit dem Schriftzug „Engelland“ versehen ist. Zudem steht der Inselstaat nicht zuletzt aus aktuellen politischen Gründen vermehrt im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Das Repertoire der insgesamt 16 Konzerte umfasst u.a. Henry Purcells Oper „Dido und Aeneas“ (halbszenisch inszeniert von Alexander Hauer) zur Eröffnung mit dem Concentus Musicus Wien unter der Leitung von Stefan Gottfried, ein Dowland-Nachtkonzert „Come again“, ein Recital von Paul Gulda mit einer Auswahl aus dem Fitzwilliam Virginal Book, eine Matinee mit dem L‘Orfeo Barockorchester und das Finale „Angeli, Arcangeli“ mit den Tallis Scholars. Als weitere Höhepunkte werden „The Battell“ (mit der Accademia del Piacere und Maxi Blaha als Elisabeth I.) und „Celtic Baroque“ mit Dorothee Oberlinger (Blockflöte) angekündigt.

Spezielle Formate werden mit OffRoad Barock (u.a. mit dem Agnes Palmisano Trio, das Dowland-Songs auf Wienerisch interpretiert), den Barocktagen für Kinder bereits im Vorfeld, einer Matinee „50 Shades of Purcell“ mit der lautten compagney Berlin sowie der Frühstücksmatinee mit Schade geboten. Aufführungsorte sind neben der Stiftskirche wieder der Kolomanisaal, der Dietmayrsaal, der Barockkeller des Stifts, der Wirtschaftshof und das Schloss Pielach.

Der Internationale Johann Heinrich Schmelzer Wettbewerb geht in die zehnte Auflage. Außerdem setzen Studierende der Studiengänge Medientechnik und Digital Design/Experimentelle Medien an der Fachhochschule St. Pölten den historischen Raum der Sommersakristei in einen zeitgenössischen Kontext.

Bei den Barocktagen 2019 waren rund 4.000 Besucher zu verzeichnen, die Gesamtauslastung wurde mit „über 90 Prozent“ angegeben. An Ideen und Vorhaben für die Zukunft mangelt es Schade nicht: „Ich brauche noch circa 28 Jahre, um meine Liste abzuarbeiten.“