Schwangere von Hunden zu Tode gebissen: Jäger weisen Vorwürfe zurück
Während sie mit ihren Hunden im Wald unterwegs ist, trifft eine Französin auf andere „bedrohliche Hunde“. Sie alarmiert ihren Lebensgefährten, der findet jedoch nur noch die Leiche seiner Freundin. Die Frau verblutete. Zahlreiche Jagdhunde machen zu diesem Zeitpunkt Jagd auf Hirsche.
Villers-Cotterêts – Bei einem Spaziergang in einem Waldstück in Frankreich ist eine schwangere Frau von Hunden angegriffen und so schwer gebissen worden, dass sie verblutete. Die 29-Jährige war mit ihren Hunden in dem Wald am Stradtrand von Villers-Cotterêts etwa 90 Kilometer nordöstlich von Paris unterwegs, als sie angegriffen wurde. Zu dem Zeitpunkt fand in dem Waldgebiet eine Jagd mit zahlreichen Hunden statt. Laut der Lokalzeitung Le Currier Picard jagten die Hunde nach Hirschen.
Die Attacke kam offenbar nicht aus dem Nichts: Laut Guardian rief die Frau kurz zuvor noch mit dem Handy ihren Lebensgefährten an und berichtete ihm von „bedrohlichen Hunden“. Der Partner war es auch, der seine schwangere Freundin schließlich tot in dem Waldstück fand. Ihre Leiche wies den Ermittlern zufolge zahlreiche Wunden am Kopf und an anderen Körperteilen auf, laut Autopsie verblutete die Frau. Manche Bisse wurden der Frau demnach erst nach ihrem Tod zugefügt, was dafür spricht, dass die Hunde weiter auf sie einbissen, als sie bereits tot war. Die 29-Jährige war im sechsten Monat schwanger.
93 Hunde werden getestet
Die Polizei ermittelt nun wegen Totschlags gegen den bislang noch unbekannten Halter der Hunde. Von 93 Hunden werden derzeit Proben entnommen. Darunter sind viele Hunde, die an der Hirschjagd teilnahmen, aber auch die fünf Hunde der 29-Jährigen. Das Ergebnis der Tests steht noch aus.
Die Bestürzung in Frankreich ist nach dem Tod der Frau groß. Schauspielerin Brigitte Bardot, die sich für den Tierschutz einsetzt, schrieb laut Guardian einen Brief an die französische Umweltministerin, in dem sie diese auffordert, umgehend alle Jagdaktivitäten für den Rest des Jahres auszusetzen
Jägervereinigung weist Vorwürfe zurück
In Frankreich gibt es mehr als 30.000 Jagdhunde. Dass die Tiere Schuld am Tod der 29-Jährigen haben, weist die französische Jagdvereinigung jedoch von sich. Nichts „deute auf die Beteiligung der Jagdhunde am Tod der Frau hin“. Die Hunde seien darauf trainiert, ein bestimmtes Tier zu jagen und Menschen unter allen Umständen zu gehorchen. (TT.com, AF