Ski Alpin

Matt sieht noch Aufholbedarf, Gritsch hofft auf großen Coup

Vor dem Weltcup-Slalom am Sonntag ortet der 26-jährige Tiroler Michael Matt noch Aufholbedarf.
© gepa

Nach Rang sieben in Sölden ist die Ötztalerin Franziska Gritsch heiß auf den Slalom in Levi. Noch gedämpft sind die Erwartungen indes beim Flirscher Vize-Weltmeister Michael Matt.

Von Roman Stelzl und Sabine Hochschwarzer

Levi — Es klingt wie ein wenig Heimvorteil im hohen Norden: Drei Tage lang konnten sich Österreichs Slalom-Asse auf dem Weltcup-Hang von Levi (FIN) vorbereiten und damit schon ein wenig „Rennluft" schnuppern für den Bewerb am Sonntag (10.15/13.15 Uhr, live ORF eins). Bei Vizeweltmeister Michael Matt stellte sich dabei jedoch ein wenig Ernüchterung ein — vor allem, was die Leistung im für Levi so charakteristischen flachen Teil betrifft.

„Im Flachen habe ich noch Aufholbedarf. Im Steilen hat es schon gepasst, aber es gibt sicher noch einiges zu tun. Aber ich fühle mich gut und bin fit", meinte der 26-jährige Flirscher nach den ersten Testläufen. Gefragt nach dem derzeitigen Gefühl vor dem Slalom-Auftakt, meinte Matt nur kurz: „Es geht." Dabei sind die Erinnerungen des einmaligen Weltcupsiegers und Olympia-Dritten von 2018 keine schlechten: Vor drei Jahren fuhr der Bruder von Ex-Weltmeister Mario Matt hinter Marcel Hirscher auf den zweiten Rang und holte sich damit den ersten Weltcup-Podestplatz.

Damals holte sich Matt den Feinschliff in Schweden — und auch heuer setzt die ÖSV-Equipe auf das Training in Kabdalis. Vor Sölden übte sich Matt noch drei Wochen im Riesentorlauf, durfte dann als Vorläufer ran („Eine sehr wichtige Erfahrung"). Nun gilt der Fokus wieder ganz dem Stangenwald. Und dort ist der Vorzeige-Techniker Österreichs große Hoffnung.

Gritsch kämpft mit hoher Startnummer

„Ich fühle mich sehr gut", sagt Franziska Gritsch und lacht. Die Erinnerungen an ihren Saisonauftakt mit Platz sieben in Sölden strahlen ihr immer noch aus dem Gesicht: „Es war wirklich mega. Ich glaube, was Schöneres gibt es nicht, als daheim so in die Saison zu starten." In Sölden aufgewachsen, in Umhausen wohnhaft, nutzte sie ihren Heimvorteil perfekt.

Das jüngste Ergebnis ändere aber nichts an den Zielen, auch jetzt für den Weltcup-Slalom in Levi nicht, weiß Gritsch: „Dass ich eine Newcomerin bin, sieht man alleine an meiner Startnummer. Die wird im Slalom jenseits der 60 sein." Die Erwartungshaltung bleibt auch dieselbe: „In die Top 30 fahren und mich nach vorne arbeiten."

Levi ist dennoch kein Neuland für die 22-Jährige, die nun in ihr 22. Weltcuprennen startet. Im Vorjahr hatte sie dort einen Riesenpatzer, „sonst wäre es sich für Durchgang zwei ausgegangen". Vorfreude auf Finnland klingt durch. Sie möge den Norden, das Licht, die Stimmung, „und auch an die WM habe ich noch gute Erinnerungen", sagt Gritsch und lacht wieder. Mit dem ÖSV-Team hatte sie Silber gewonnen, in der Kombi war sie Achte geworden. Ihr bestes Slalomergebnis war im Jänner Rang zwölf in Zagreb.

Mit einer hohen Startnummer erwartet sich die Ötztalerin Franziska Gritsch für Levi wenig.
© gepa kneisl

Ob sie nun den Schwung von Sölden nach Finnland mitnehmen kann? Gritsch lächelt erneut und hofft: „Slalom ist doch was anderes als Riesentorlauf, aber ich würde es mir schon wünschen."

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