Von Russland beschlagnahmte Marineschiffe zurück in Ukraine
Ein Jahr nach der Beschlagnahme durch Russland sind drei Marineschiffe in die Ukraine zurückgekehrt. Die beiden Kanonenboote und ein Schlepper machten am Mittwochabend im ukrainischen Schwarzmeerhafen Otschakiw fest. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich erfreut über die Rückkehr der Schiffe, bemängelte aber zugleich, dass Waffen und Ausrüstung teilweise fehlten.
Er kündigte eine Untersuchung an und versicherte, die Schiffe würden in drei Monaten wieder flott sein. Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, von russischer Seite seien „einige Kommunikations- und Navigationssysteme“ abgebaut worden. Die Militär-Staatsanwaltschaft werde eingeschaltet, um die Sache vor ukrainischen und internationalen Gerichten verfolgen zu können.
Die 24 Besatzungsmitglieder der Schiffe waren bei einem umfangreichen Gefangenenaustausch vor einigen Wochen freigekommen. Die Beschlagnahme der Schiffe Ende November 2018 wurde von den russischen Behörden damit begründet, dass sie in russische Hoheitsgewässer eingefahren seien.
Der russische Präsident Wladimir Putin und sein im April gewählter ukrainischer Kollege setzten in den vergangenen Monaten mehrere Maßnahmen zur Entspannung des seit 2014 schwelenden Konflikts in der Ostukraine um. Am 9. Dezember wollen die beiden Staatschefs mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum ersten Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format seit 2016 zusammenkommen, um den Konflikt weiter zu entschärfen.