Adventsammlung: Wo ein paar Lamas die Welt bedeuten können
Die Adventsammlung von Bruder und Schwester in Not unterstützt heuer Projekte in Bolivien. Bischof Glettler gab gestern den Startschuss dazu.
Innsbruck –Karg und schroff ist es am Altiplano, dem Hochland von Bolivien, auf 4000 Metern Höhe. Die Bevölkerung lebt in Armut, weil sie mit der zunehmenden Trockenheit als Folge des Klimawandels zu kämpfen hat und vom Staat vernachlässigt wird. Der Erlös der diesjährigen Spendensammlung von Bruder und Schwester in Not (BSiN) soll diesen Menschen zugutekommen. Innsbrucks Bischof Hermann Glettler gab dazu gestern den Startschuss.
Die Aktion Bruder und Schwester in Not sei „eine bewährte Achse in der weltweiten Zusammenarbeit“, sagt Glettler. Sie mache bewusst, dass die Menschen überall auf der Erde miteinander verbunden sind. Seit mittlerweile 59 Jahren findet die Adventsammlung statt, 42,7 Millionen Euro haben die Tiroler seitdem gespendet.
Heuer sollen Projekte der bolivianischen Organisation CIPCA unterstützt werden, erklärt Magdalena Wiesmüller, interimistische Leiterin von Bruder und Schwester in Not. „Viele Menschen wandern auf der Suche nach Arbeit vom Hochland in die Städte ab. Wie wir wissen, geht das nicht oft gut aus“, sagt sie. Wichtig sei deshalb nachhaltige Hilfe vor Ort, die Unterstützung der kleinbäuerlich geprägten Gesellschaft durch Schulungen und Förderung der Landwirtschaft.
Besonders die Haltung von Lamas biete sich für diese Region an, da sie „sehr genügsame Tiere sind“, erklärt die Unterländer Bio-Bäuerin Maria Nißl. Sie könnten der enormen Kälte trotzen.
Und BSiN-Leiterin Wiesmüller ergänzt, dass Lamas „außerdem die dünne Humusschicht am Altiplano schonen. 360 Familien mit einigen tausend Menschen wird geholfen. Der Verkauf der Tiere, ihres Fleisches und besonders der Wolle bietet für sie eine gute Lebensgrundlage.“
Bischof Glettler bittet die Tiroler, die diesjährige Spendensammlung zu unterstützen und damit die Armut auf der Welt ein bisschen zu verringern. Denn: „Advent heißt auch, sich in einen Lernprozess zu begeben und zu verstehen, dass wir Menschen füreinander verantwortlich sind.“ (bfk)