Motorsport

Porsche und Mercedes läuten neue Ära in Formel E ein

Nyck De Vries und Stoffel Vandoorne in Valencia.
© Mercedes Formula E

Die Elektro-Serie kommt als Technologie-Spielwiese bestens an – und ist Entwicklungsplattform für Technologien für morgen. In ihrer sechsten Saison sind erstmals alle deutschen Premium-Hersteller vertreten. Auch Österreicher entscheiden und fahren mit.

Riad – Wenn am Freitag in Riad die Formel E in ihre sechste Saison startet, sind mit Mercedes und Porsche zwei Industrie-Schwergewichte erstmals dabei. Das zeigt, dass die Elektroserie als Technologie-Spielwiese bestens ankommt. „Wir freuen uns sehr auf den Wettbewerb mit den anderen Teams“, sagte Mercedes-Teamchef Ian James. Neben Marketing geht es für die Firmen dabei auch um Wissenstransfer.

Binnen kurzer Zeit hat sich die Formel E in der Welt des Motorsports etabliert. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass einige der bekanntesten Automobil-Hersteller der Welt ihr Know-how in die Schlacht werfen. Audi, BMW, Nissan und Jaguar waren schon dabei, mit Porsche und Mercedes kommen zwei große Namen neu dazu. Nachhaltigkeit und Elektromobilität sind die Stichwörter der Stunde. Die Erfahrungen aus der Formel E, vor allem was die Batterien und das Energie-Management betrifft, sollen das Design und die Produktion zukünftiger Serienfahrzeuge ankurbeln.

Bei Porsche ist die Formel E nach dem Ausstieg aus der Langstrecken-WM das breitenwirksamste Betätigungsfeld. Mercedes ist hingegen der einzige Hersteller, der sich sowohl in der Formel 1 als auch in der Formel E engagiert. „Ich glaube, wir müssen bescheiden sein“, wollte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff keine großen Erwartungen schüren. Die Marke mit dem Stern rückte an die Stelle des HWA-Rennstalls, der aber als Partner an Bord blieb. Zudem liefert Mercedes an das Venturi-Team von Wolffs Ehefrau Susie den Antriebsstrang.

Auch bei Porsche steht ein Österreicher in der Letztverantwortung, amtiert doch der Steirer Fritz Enzinger als Vizepräsident für Motorsport. Das Werksteam, das offiziell TAG Heuer Porsche heißt, beschäftigt dazu auch einen österreichischen Fahrer: der 21-jährige Linzer Thomas Preining darf als Test- und Entwicklungspilot ran.

12 Teams und 24 Fahrer: Bisher größtes Fahrerfeld

Auf Renneinsätze wird weiter der Pass-Österreicher Maximilian Günther kommen, der in der Sommerpause vom Dragon-Team zu Andretti-BMW wechselte. „Ich freue mich sehr darauf“, sagte der 22-Jährige aus Oberstdorf vor dem ersten von zwei E-Prix in Saudi-Arabien (Freitag, 13.00 Uhr MEZ/live Eurosport). „Wir haben unser Testprogramm ohne große Probleme abgespult und sollten gut gerüstet sein.“

Mit 12 Teams und 24 Fahrern gibt es in dieser Saison das bisher größte Fahrerfeld – laut Günther ist es auch „das stärkste“ der Welt. Mercedes geht mit der belgisch-niederländischen Paarung aus Stoffel Vandoorne und Formel-2-Champion Nyck de Vries an den Start, während sich Porsche den Deutschen Andre Lotterer und den Schweizer Neel Jani angelte. Titelverteidiger Jean-Eric Vergne aus Frankreich fährt weiter für Techeetah.

Dass sich die Action auf eigens entworfenen Straßenkursen in großen Metropolen abspielt, ist ein weiterer Schlüsselfaktor für den Erfolg der Strom-Boliden. 2019/2020 stehen 14 Events an 12 Schauplätzen auf dem Programm. Neu sind Seoul und Jakarta im Frühjahr, ein Comeback feiert London. In der englischen Hauptstadt finden Ende Juli die zwei Finalläufe statt. Die fünf europäischen Rennen – in Rom, Paris, Berlin und eben London – sind erneut als European Races in einer eigenen Serie zusammengefasst. Als Sponsor tritt der voestalpine-Konzern auf. (APA)

Verwandte Themen