Venedigs Fenice-Theater schafft Saisoneröffnung

Nachdem das Hochwasser dem Fenice-Theater in Venedig vergangene Woche Schäden in der Größenordnung von einigen Millionen Euro zugefügt hat, startet das Opernhaus nach Plan in die neue Saison. Die Premiere von „Don Carlo“ von Giuseppe Verdi unter der Regie von Robert Carsen und der musikalischen Leitung von Myung-Whun Chung am Sonntag wurde bestätigt, nachdem die Schäden zum Teil behoben wurden.

Die Stromversorgung und das Brandmeldesystem wurden nach den schweren Überschwemmungen neu aktiviert. Nur einige Tage blieb das Theater geschlossen. Sänger und Orchester probten im Theater der Stadt Treviso. Einige Szenen wurden im Haus des Regisseurs geprobt. Die Stiftung des Theaters dankte all jenen, die für den planmäßigen Saisonbeginn gearbeitet haben.

„Wir dachten nicht, dass wir es schaffen würden. Das ganze elektrische System des Opernhauses funktionierte nicht. Wir haben die Instrumente in Sicherheit bringen müssen, um sie vor dem Wasser zu retten“, berichtete der Bass Alex Esposito, der im „Don Carlo“ singt, im Interview mit der Tageszeitung „La Stampa“. „Als wir erfahren haben, dass das Fenice-Theater wieder geöffnet hat, ist unter den Chor-Mitgliedern Applaus ausgebrochen. Wir sind alle voll mit Adrenalin“, berichtete Esposito.

Das Fenice-Theater kann zur Behebung der Schäden mit Hilfe rechnen. Scala-Intendant Alexander Pereira plant am 29. November ein Benefiz-Konzert im Mailänder Opernhaus. Die Einnahmen sollen zur Unterstützung des Fenice-Opernhauses dienen. Geplant ist an der Scala eine Aufführung von Ravels „Bolero“.

Wasser und Feuer sind seit jeher eine Gefahr für das 1792 errichtete Theater in Venedig, benannt nach dem mythischen Vogel Phönix (Fenice). Das Opernhaus brannte am 29. Jänner 1996 zum zweiten Mal nach 1836 ab. Durch das Feuer stürzte die Decke in sich zusammen, Flammen schossen meterhoch in den Nachthimmel. Am Ende standen nur noch die Fassade und Außenmauern. Von der prachtvollen Ausstattung blieb nur ein Aschehaufen übrig.