Über 3500 Unterschriften für Telfer Bezirksgericht
Die drohende Schließung des Telfer Bezirksgerichts hat viele Menschen mobilisiert: Vor allem Bürger über 50 haben dagegen unterschrieben.
Telfs — Ein internes Papier des Justizministeriums, das für Tirol die Schließung von fünf Bezirksgerichten vorsieht — nämlich Landeck, Silz, Telfs, Rattenberg und Zell am Ziller —, hat auch und gerade in Telfs hohe Wellen geschlagen. Nun liegt das Ergebnis einer überparteilichen Bürgerinitiative vor, mit der die Marktgemeinde gegen die geplante Schließung kämpft — und es übertrifft die Erwartungen der Initiatoren bei Weitem: Nicht weniger als 3525 Menschen haben die Petition unterzeichnet.
„Ich bin überwältigt von der breiten Unterstützung, die unsere Unterschriftenaktion für das Bezirksgericht erhalten hat", meint BM Christian Härting. „Das zeigt, wie sehr dieses Vorhaben die Menschen in unserer Region aufregt." Er hebt ein Detailergebnis besonders hervor: „54 Prozent der Unterschriften kommen von Menschen über 50. Das macht deutlich, wer die Hauptbetroffenen wären." Für Härting wäre es ein „Schildbürgerstreich", wenn es nur noch in Hall ein Bezirksgericht gäbe, „ausgedacht von Leuten, die keine Ahnung von den regionalen Gegebenheiten haben". So müssten die Bürger von Telfs, der drittgrößten Tiroler Gemeinde, fast 40 km quer durch den Bezirk fahren, wenn sie die kostenlose Rechtsberatung des Gerichts in Anspruch nehmen wollen. Sobald die neue Bundesregierung steht, sollen die Unterschriften in Wien an den Nationalratspräsidenten und den Justizminister übergeben werden.
Auch der Tiroler Landtag hat nun eine Entschließung gefasst, in der er sich „klar gegen eine Schließung von bestehenden Bezirksgerichten im Bundesland Tirol" ausspricht und vom Bund „ein klares Bekenntnis für den Erhalt der bestehenden Gerichte, insbesondere im ländlichen Raum" fordert. Den Antrag hatte die Telfer Vizebürgermeisterin LA Cornelia Hagele eingebracht. (TT)