Neuseeland

Backpackerin bei Tinder-Date ermordet: Schuldspruch gegen 27-Jährigen

(Symbolbild)
© dpa

Im Fall der getöteten britischen Backpackerin in Neuseeland spricht die Jury den Angeklagten schuldig. Während des Urteils brechen selbst die Jury-Mitglieder in Tränen aus. Die junge Frau wurde bei einem Tinder-Date am Abend vor ihrem Geburtstag getötet, sie wurde tagelang gesucht.

Auckland – Elf Monate nach dem gewaltsamen Tod der britischen Backpackerin Grace M. ist der Angeklagte von einem neuseeländischen Gericht schuldig gesprochen worden. Wie mehrere lokale Medien berichten, urteilte die Jury einstimmig. Die 21-jährige Britin war Ende 2018 nach Neuseeland gereist und traf sich kurz vor ihrem Geburtstag zu einem Tinder-Date mit dem angeklagten 27-Jährigen.

Die beiden besuchten zunächst mehrere Bars in Auckland und gingen dann gemeinsam in ein Hotelapartment, wo sie Geschlechtsverkehr hatten. Dabei wurde die Studentin stranguliert und getötet. Der Angeklagte versuchte seine Tat zu vertuschen, kaufte für den Leichentransport kurzerhand einen großen Koffer und legte die Frau in einem Vorort von Auckland ab. Vor Gericht ließ er über seinen Anwalt ausrichten, dass ihr Tod ein Sex-Unfall gewesen sei.

Bei der Urteilsverkündung offenbarte der Mann nach Angaben des New Zealand Herald keinerlei Emotionen, während die Mutter der Getöteten in Tränen ausbrach. Auch Mitglieder der Jury zeigten sich von dem Fall berührt.

Strafmaß wird 2020 verkündet

Nach dem Urteil traten die Eltern des Opfers vor die Presse und bedankten sich bei den Ermittlern und bei den Neuseeländern, die mit ihrem Mitgefühl „ihre Herzen für ihre Tochter und ihre Familie“ geöffnet hätten. Außerdem gaben sie Einblicke in ihre Trauer: „Wir müssen nun nach Hause zurückkehren und jeden Teil unseres Lebens ohne unser geliebtes Kind führen“, berichtet der Vater unter Tränen. Sie sei ihr Sonnenschein gewesen. „Sie hat es nicht verdient, auf so eine barbarische Art und Weise ermordet zu werden.“ Die Familie werde sie immer vermissen.

Während des Prozesses war außerdem herausgekommen, dass der Täter intime Fotos von der getöteten Frau geschossen hatte und nach der Leichenablage ein weiteres Tinder-Date besuchte. Alle diese Fakten sorgten in Großbritannien und Neuseeland für großes Entsetzen. Der Mörder wird seine endgültige Strafe im Februar 2020 erhalten. (TT.com)

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