Großbritannien

Johnson-Partei in Umfragen mit bestem Wert seit Wahl 2017

Boris Johnson im Wahlkampf beim Besuch eines Spitals.
© APA/AFP/POOL/CHRISTOPHER FURLONG

Die britischen Konservativen liegen zweieinalb Wochen vor der Wahl so gut wie seit zwei Jahren nicht mehr.

London – Zweieinhalb Wochen vor der Parlamentswahl in Großbritannien haben die Konservativen von Premierminister Boris Johnson einer Umfrage zufolge den höchsten Wert seit der Wahl 2017 erreicht. Nach der am Samstag veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Opinium für die Zeitung Observer legen die Tories gegenüber der Vorwoche drei Punkte auf 47 Prozent zu.

Die oppositionelle Labour-Partei von Jeremy Corbyn bleibt bei 28 Prozent. Die pro-europäischen Liberaldemokraten verlieren zwei Punkte und kommen auf zwölf Prozent. Die Brexit-Partei rutscht drei Punkte ab auf drei Prozent. Vom Verlust der Brexit-Partei profitierten die Konservativen, sagte Jack Tadman von Opinium. Allerdings seien noch viele Wähler unentschieden, was den Vorsprung der Tories schmälern könne.

Wahl am 12. Dezember angesetzt

Das Unterhaus hatte im Oktober Johnsons Wunsch zugestimmt, die Wahl auf den 12. Dezember vorzuziehen. Die Labour-Partei gab ihren Widerstand dagegen auf, nachdem ihrer Einschätzung nach die Gefahr eines ungeregelten Austritts Großbritanniens aus der EU durch die erneute Verschiebung des Brexit-Termins auf den 31. Jänner nicht mehr gegeben ist. Johnson, der über keine Mehrheit im Unterhaus verfügt und den Abgeordneten eine Verweigerungshaltung vorwirft, hatte die Neuwahl vorgeschlagen und argumentiert, nur durch sie könne die Brexit-Sackgasse aufgehoben werden.

Die Prozentzahl sagt etwas über die Stärke der Parteien aus, nicht aber zwangsläufig über die Mehrheit im Unterhaus. Denn in den 650 Wahlkreisen, die der Anzahl der Mandate im Unterhaus entsprechen, werden die Sitze nach dem Mehrheitswahlrecht vergeben. Das heißt, die Sitze werden nicht entsprechend der Prozentzahl für die Parteien verteilt (Verhältniswahlrecht), sondern nach dem Prinzip: Wer im Wahlkreis die Mehrheit holt, bekommt den Sitz. (APA, Reuters)

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