Vier Spitzenkandidaten wählten in der Steiermark

Bei zumeist trübem Wetter und Temperaturen zwischen 4 und 15 Grad Celsius sind am Sonntag vier der sechs Spitzenkandidaten zur Stimmabgabe bei der steirischen Landtagswahl geschritten. LH Hermann Schützenhöfer (ÖVP) betonte seinen Willen zur Zusammenarbeit, LHStv. Michael Schickhofer (SPÖ) sprach u.a. von einer „leidenschaftlichen und motivierten Sozialdemokratie“.

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenschützer (ÖVP) erschien am Sonntag um 9.30 Uhr im Ausbildungszentrum in seinem Heimatbezirk Graz-Andritz, um seine Stimme abzugeben. „Zwei Stimmen jedenfalls für die ÖVP“, sagte Schützenhöfer, in Begleitung seiner Ehefrau Marianne, offenbar in bester Sonntagslaune. Er und die ÖVP wollten weiter den LH stellen, für ihn heiße führen auch zusammenführen: „Ich suche die Zusammenarbeit.“ Zu den Wahlaussichten meinte er: „Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.“

LHStv. Michael Schickhofer gab seine Stimme in Begleitung seiner Frau Ulrike in Baierdorf im oststeirischen Anger. Der SPÖ-Chef zeigte sich locker: „Es geht mir richtig gut, nach dem letzten Schichtbier gestern habe ich einmal richtig durchschlafen können und überraschenderweise ist der Gregor (sein Sohn, Anm.) auch später gekommen, also ich gehe ausgeschlafen in den Tag.“ Insgesamt sei er positiv gestimmt: „Über acht Wochen habe ich eine Sozialdemokratie erlebt, die so motiviert und leidenschaftlich unterwegs war. Wir haben viel von den über 100.000 Hausbesuchen mitgenommen und jetzt sind die Steirerinnen und Steirer am Zug.“ Beim Einwerfen seines Stimmzettels in die Wahlurne unterstrich er vor Medien: „Ich verrat‘s euch: Ich habe Zukunft gewählt.“

FPÖ-Spitzenmann Mario Kunasek traf zu Mittag in seinem - noch - Wahllokal in Gössendorf südlich von Graz ein, mit seiner Frau und seinem Sohn, den Kunasek im Kinderwagen vor sich her schob. Die junge Familie ist ja mittlerweile nach Graz-St. Peter übersiedelt, aber wahltechnisch ging sich die Stimmabgabe am neuen Wohnort noch nicht aus. Kunasek sagte, er habe ein gutes Gefühl, es sei eine gute Wahlbewegung gewesen. „Aber abgerechnet wird am Schluss. Wir sind motiviert, Verantwortung zu übernehmen, egal, was rauskommt“, so der Spitzenkandidat. Man habe im Wahlkampf alles gegeben.

KPÖ-Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler zeigte sich am verregneten Wahlsonntag vor ihrem Wahllokal nervös und hoffnungsvoll zugleich. „Nervös sind wir sehr. Die Stimmung in den letzten Tagen war sehr gut. Jetzt müssen wir aber schauen, ob es sich ausgeht. Ich hoffe es sehr“, so Klimt-Weithaler, die von einer ihrer Töchter begleitet wurde. Nach der Stimmabgabe wollte die KPÖ-Spitzenkandidatin noch zu ihrer zweiten Tochter fahren, sich dann zu Hause noch einmal ausruhen und dann am Nachmittag ins Büro in den Landtagsklub fahren.

Die Spitzenkandidaten von Grünen und NEOS, LAbg. Sandra Krautwaschl und der Grazer Gemeinderat Niko Swatek, hatten bereits am Freitag vorige Woche am vorgezogenen Wahltag in Gratwein-Straßengel (Bezirk Graz-Umgebung) bzw. in Graz ihre Stimmen abgegeben.

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