Reaktionen auf die Ergebnisse in der Steiermark
ÖVP-Bundesparteiobmann Sebastian Kurz sieht im Ergebnis der steirischen Landtagswahl einen „sensationellen Erfolg für Hermann Schützenhöfer und die Steirische Volkspartei“. Dass der Landeshauptmann einen kurzen und sparsamen Wahlkampf geführt habe, dürfte gut angekommen sein, meinte Kurz in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
„Es zeigt, dass die Menschen honorieren, wenn ein guter Stil im Umgang miteinander gelebt wird“, sagte Kurz. „Die Steiermark hat damit eine klare Entscheidung getroffen, wer die nächsten fünf Jahre das Land gestalten soll“, freute sich der ÖVP-Bundesparteiobmann, dass die Volkspartei erstmals seit 2000 wieder die Nummer 1 in der Steiermark ist. Kurz verwies auch darauf, dass dies für die Volkspartei seit 2017 „die sechste erfolgreiche Landtagswahl in Folge“ sei.
Die steirische Ex-Familienministerin Juliane Bogner-Strauß sieht die Zugewinne für ÖVP und Grüne in der Steiermark als Rückenwind für die türkis-grünen Koalitionsverhandlungen in Wien. Diese zwei Parteien seien klar gestärkt worden, meinte sie in einer ersten Reaktion in der ÖVP-Parteizentrale.
Der steirische LHStv. und SPÖ-Chef Michael Schickhofer trat in der Grazer Parteizentrale gefasst vor Presse und Parteifreunde: Mit dem Ergebnis könne man nicht glücklich sein, konzedierte er. Das vorläufige Ergebnis sei besser als die Umfrage, die die SPÖ bei 19 Prozent gesehen hätten. „Der steirische Weg ist gestärkt, auch wenn ich mit der Verteilung nicht zufrieden sein kann.“
Man habe jeden Prozentpunkt mühsam zurückerkämpft, und es sei signifikant besser als das Nationalratsergebnis der SPÖ. Er gratulierte LH Hermann Schützenhöfer zum Wahlsieg, man habe viereinhalb Jahre gut zusammengearbeitet, stellte Schickhofer eine mögliche weitere Kooperation in Aussicht. Die FPÖ habe man klar des Platzes verwiesen, sagte Schickhofer. „Und jetzt möchte ich einmal dem ganzen Team danken“, sagte Schickhofer, vor freundlichem, aber mäßigem Applaus.
FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer zeigte sich „enttäuscht“ vom Ergebnis. „Die Nachwirkungen des Ibiza-Skandals haben nach der Bundespartei und unseren Freunden in Vorarlberg nun leider auch die Steiermark getroffen“, sagte Hofer. Die Leistung der steirischen Freiheitlichen lobte der Bundesparteiobmann aber ausdrücklich. Als eine „schmerzliche Niederlage“ bezeichnete FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunsaek das Abschneiden seiner Partei. „Es hat während des Wahlkampfes immer wieder Themenlagen gegeben, die für uns nicht positiv gewesen sind“, versuchte Kunasek den Absturz in der Wählergunst gegenüber der APA zu erklären.
Mit „riesengroßer Freude“ hat Grünen-Spitzenkandidatin Sandra Krautschwaschl das historisch beste Ergebnis der Grünen in der Steiermark zur Kenntnis genommen. Es zeichnete sich ein zweistelliges Ergebnis ab, und das bedeute „einen unglaublichen Zuspruch“, so Krautwaschl. Der Wählerzuspruch sei ein „eindeutiges Zeichen für Veränderung in der Steiermark“. „Ich bin gerade so voller Dankbarkeit und überwältigt von dem, was ich gesehen habe“, meinte Krautwaschl nach der ersten Hochrechnung. Auf die Frage, wem der Erfolg zu verdanken sei, antwortete die Spitzenkandidatin: „Es ist immer eine Summe von Dingen, eine Zusammenarbeit von Menschen.“
Niko Swatek freute sich über die ersten Hochrechnungen, die einen Einzug der NEOS in den Landtag versprachen: „Endlich können wir für frischen Wind im Landtag sorgen“ - vorausgesetzt der Stimmentrend halte an. Für die Pinken sei es nun der vierte Wahlerfolg in Folge gewesen, was ihn angesichts ihrer „kleinen Bewegung extrem glücklich“ mache.
Als „kollektiven Erfolg“ hat die Spitzenkandidatin der KPÖ, Claudia Klimt-Weithaler, das Ergebnis der Hochrechnungen kommentiert. „Wir freuen uns sehr über den Wiedereinzug“, meinte sie in einer ersten Reaktion zum prognostizierten Einzug. „Ich freue mich nicht nur für uns, sondern auch für die Wählerinnen und Wähler, dass wieder eine Partei, die sich für die Menschen einsetzt“, den Einzug geschafft habe. „Unsere Arbeit der letzten 15 Jahre ist belohnt worden“, freute sich Klimt Weithaler und verwies auf einen „kollektiven Erfolg“.