Zehn Hartberger die großen Sieger im Kampf um Meisterrunde

In der vergangenen Saison hat TSV Hartberg den Einzug in die Meisterrunde der Fußball-Bundesliga knapp verpasst. Diesmal haben die Steirer nach einem Kraftakt am Sonntag alle Trümpfe in der Hand. Sieben Runden vor der Punkteteilung hat die auf Platz sechs liegende Elf von Markus Schopp acht Punkte Vorsprung auf den Strich. Nach Rapid droht diesmal der Austria der Sturz in die Qualifikationsgruppe.

Dabei sah es für die Hartberger im Heimspiel gegen SCR Altach nach einer halben Stunde gar nicht gut aus. Sie lagen mit 0:1 zurück und waren nach Gelb-Rot für Kapitän Siegfried Rasswalder (30.) dezimiert. Doch Hartberg schaffte dank Treffer von Andreas Lienhart (41.) und Bakary Nimaga (59.) die fast schon historische Wende. Mit zehn Mann einen Rückstand in einen Sieg zu verwandeln gelang zuletzt laut Sky-Statistik der Wiener Austria am 16. März 2001 gegen Wacker Innsbruck.

„In der ersten Halbzeit hat Altach auf die Fehler gewartet und ist im Gegenzug zu vielen Chancen gekommen. Zum Glück für uns haben sie nur ein Tor gemacht. Nach dem Ausgleich in Unterzahl haben wir das Spiel unter Kontrolle gehabt“, analysierte Schopp. „Nach dem Seitenwechsel haben wir auch mit zehn Mann nichts zugelassen und waren in der Chancenauswertung sehr effizient“, meinte Andreas Lienhart.

Die Steirer können nun mit viel Selbstvertrauen zum vielleicht schon vorentscheidenden Gastspiel am kommenden Samstag bei der Austria reisen. Die Wiener haben nur mit einem Sieg noch realistische Hoffnungen, die Meisterrunde zu erreichen und einen Absturz wie im Vorjahr dem Erzrivalen Rapid widerfahren zu verhindern.

Dazu ist aber eine kräftige Leistungssteigerung notwendig. Denn am Sonntag enttäuschten die „Violetten“ beim 0:0 bei der Admira eine Stunde lang, lediglich die Schlussoffensive brachte Gefahr. „Mit dem Punkt bin ich überhaupt nicht zufrieden, mit der Leistung nach der Pause aber einigermaßen“, sagte Austria-Trainer Christian Ilzer, der die für ihn unerfreuliche Tabellensituation nüchtern kommentierte: „Der Sieg von Hartberg und dass wir nur einen Punkt gemacht haben, ist in unserer derzeitigen Situation alles anders als gut.“

Zwiespältig fiel die Analyse von Christoph Monschein aus. „Am Ende hätten wir uns für die bessere Leistung nach der Pause mit dem Sieg belohnen müssen. Die erste Hälfte war allerdings wirklich nicht gut von uns“, gestand der Stürmer. Die Top sechs hat er aber noch nicht abgehakt. „Solange es rechnerisch möglich ist, werden wir alles versuchen, die Meisterrunde zu erreichen“, betonte Monschein.

Der Admira gibt die erste Nullnummer dieser Bundesliga-Saison dagegen Auftrieb. Die Niederösterreicher blieben erstmals seit 2. März oder 26 Spielen ohne Gegentreffer und verließen das Tabellenende, an dem nun der SV Mattersburg liegt.

„Erfreulich ist, dass wir nach langer Zeit wieder einmal zu null gespielt haben, aber es war nicht so überraschend, weil wir schon zuletzt kompakter aufgetreten sind“, sagte Christoph Schösswendter. „Positiv ist auch, dass wir nicht mehr Letzter sind. Jetzt heißt es, in den drei Runden bis zur Winterpause zu punkten, aber entschieden wird (der Abstiegskampf, Anm.) erst nach der Punkteteilung“, so der Verteidiger.