Bezirk Kufstein

Fachtagung Alpbach: Jugendliche als Mitgestalter ihrer eigenen Bildung

Martina Steiner und Lukas Trentini von der Plattform offene Jugendarbeit Tirol, Landesrätin Patrizia Zoller-Frisch­auf und Marco Frimberger von der Nationalagentur Erasmus (von links).
© Zwicknagl

Die Fachtagung für offene Jugendarbeit in Österreich hat in Alpbach die Bildungslandschaft im Blickwinkel. Tirol hat 90 Standorte.

Von Walter Zwicknagl

Alpbach –Als Mutmacher und Ratgeber sieht Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf die 250 Jugendarbeiter der 70 Tiroler Jugendzentren und 20 mobilen Einrichtungen. Sorgen machen ihr aber viele Gewaltvorfälle und das Auftreten von Jugendbanden, betonte sie bei einer Pressekonferenz bei der bundesweiten Fachtagung der offenen Jugendarbeit in Alpbach. Aber auch die Sprayer seien längst ein Problem.

Rund 1,6 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr vom Land Tirol für diesen Bereich der Jugendarbeit zur Verfügung gestellt. „Denn nicht alle Jugendlichen werden von einer Familie begleitet“, stellte Zoller-Frischauf fest. „Das Arbeitsfeld ist professioneller geworden“, meinte Lukas Trentini als Vorsitzender des bundesweiten Netzwerkes offene Jugendarbeit (kurz boJA) und der Plattform offene Jugendarbeit Tirol. Vor zehn Jahren habe es in Wörgl eine Tagung mit gut 100 Teilnehmern gegeben, diesmal sind es 350. Mit dabei sind auch Fachkräfte aus deutschsprachigen Nachbarstaaten.

„Wir wünschen uns in diesem Metier eine gesetzliche Verankerung auf Bundesebene“, legte Trentini nach. An 630 Standorten in Österreich – darunter an 90 in Tirol – würden niederschwellige Lernräume für Jugendliche zur Verfügung gestellt. Martina Steiner von der Plattform offene Jugendarbeit Tirol sieht in den Gemeinden die kompetenten Partner. Zwischen 20 und 90 Jugendliche würden pro Woche die jeweiligen Einrichtungen nutzen. Besonders wichtig erscheine ihr die Integration in Vereine, da die Heimatgemeinde ein eigener Faktor sei. „Da geht es oft um Hierbleiben oder Wegziehen“, betonte Steiner. Erfreulich seien die Förderungen, da so die Personalkosten zur Hälfte abgedeckt sind. Positiv ist auch die Förderung des Erasmus-Programms. „Dadurch kamen in den vergangenen drei Jahren rund 1,8 Mio. Euro nach Tirol“, zeigte Marco Frimberger, der stellvertretende Direktor der österreichischen National­agentur Erasmus und Jugend in Aktion, auf. 170 Angebote gibt es nach seiner Aussage.

„Bildung bedeutet mehr als den Erwerb standardisierter Kompetenzen. Sie ist ganz einfach die Voraussetzung für die emotionale, soziale, kulturelle und politische Teilhabe junger Menschen an dieser Welt“, ist der Tenor bei der Tagung für offene Jugendarbeit als Teil der Bildungslandschaft in Alpbach.

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