Bezirk Landeck

Landecker Kaserne kauft bei heimischen Bauern ein

Die Pontlatz-Kaserne wird seit wenigen Wochen erstmals von regionalen Lebensmittelproduzenten beliefert.
© Wenzel

Vorerst ein Pilotprojekt: Regionale Lebensmittelproduzenten beliefern die Heeresküche. Bauernobmann Monz spricht von erfreulicher Partnerschaft.

Landeck –„Dass sich der Schranken bei der Kaserne für bäuerliche Lebensmittelproduzenten öffnet, ist für uns eine sehr angenehme Überraschung.“ Lobende Worte wie diese kommen von Elmar Monz, Obmann der Bauernkammer Landeck, zum Pilotprojekt „Bundesheer isst regional“. Überrascht sei man deswegen, weil öffentliche Institutionen wie das Heer alles über das Beschaffungsamt in Wien ausschreiben würden.

Oberstleutnant Frank Nalter vom Militärkommando Tirol bestätigte: Das Pilotprojekt in Landecks Pontlatz-Kaserne befinde sich in der Erprobungsphase. Im Frühjahr 2020 sei eine Evaluierung geplant, danach würden weitere Entscheidungen fallen. Mehr könne er derzeit nicht sagen.

Kartoffelbauer Armin Kofler aus Prutz und sein Bruder, Obstbauer Heinz Kofler, berichten über erste Erfahrungen: „Die Lieferung hat reibungslos funktioniert. Wir haben auch positive Rückmeldungen von den Soldaten. Die Qualität passt.“ Man werde liefern, „solange wir die saisonalen Produkte auf Vorrat haben“.

Die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln steigt, auch in Institutionen wie der Kaserne.
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Über die „Bürokratie“ im Zuge der Geschäftsabwicklung sei er zunächst erschrocken, schilderte Armin Kofler. „Aber wenn man alles einmal abgearbeitet hat, ist es nicht mehr schlimm.“ Einmal im Monat dürfe man eine so genannte E-Rechnung nach Wien schicken. Mit Projektentwicklung und Logistik auf Seiten der regionalen Produzenten ist Koordinator Bernhard Pircher in der Bauernkammer Landeck befasst. „Vorerst dürfen wir ein kleines Sortiment in die Kaserne liefern. Fleisch ist noch nicht dabei. Das ist mit der Ausbaustufe geplant.“ Der Weg der regionalen Produkte in die Heeresküche sei freilich mit Hürden gepflastert – auf beiden Seiten. „Die Nachfrage ist nicht immer gleich groß. Weil die Zahl der Soldaten in der Kaserne schwankt. Andererseits haben unsere Betriebe viele Lebensmittel, die es nicht ganzjährig gibt.“

Sehr wohl sei die heimische Landwirtschaft als Anbieter mit kurzen Wegen flexibel. „Wenn es zum Beispiel darum geht, Verpflegung für eine Lawinentruppe zu besorgen, dann sind wir rasch und unbürokratisch vor Ort.“

Monz sieht in der Partnerschaft mit der Kaserne „einen weiteren Meilenstein zu mehr Regionalität“. Vorzeigeprojekt sei inzwischen die Kooperation mit dem Krankenhaus St. Vinzenz, das heimisches Rindfleisch kauft. (hwe)

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