App für Vermisstensuche macht Villgrater zum Helden
Daniel Trojers Erfindung hilft alpinen Suchteams, untereinander zu kommunizieren. Dafür wurde der Außervillgrater zum „Digital Hero“.
Außervillgraten, Innsbruck –Wenn im Gebirge Vermisste gesucht werden, ist die Verständigung zwischen den Mitgliedern der Einsatzteams immens wichtig. Doch was tun, wenn die Handys in den Bergen keinen Empfang haben? Da kann Daniel Trojers App helfen. Der Außervillgrater entwickelte sie im Rahmen seiner Masterarbeit.
Die Anwendung heißt „AlpineMesh-App“, wobei sich die Bezeichnung „Mesh“ auf eine bestimmte Technologie bezieht. Mit deren Hilfe kann – wie in einem engmaschigen Netz – jedes Handy mit mehreren anderen Geräten verbunden werden. „Dabei werden die Informationen von einem Teilnehmer zum nächsten weitergeleitet, bis sie das Ziel erreichen“, erklärt der 25-Jährige. „Im Gebirge funktioniert das Mesh-Netzwerk selbst über Bluetooth. Dadurch können die Smartphones der Rettungskräfte miteinander kommunizieren, ohne eine Mobilfunkverbindung zu haben“, schildert Trojer weiter.
Das und noch einiges mehr kann die AlpineMesh-App. Allgemein verfügbar ist sie noch nicht, doch Daniel Trojer arbeitet daran, sie marktreif zu machen. „Jetzt habe ich Zeit dafür, da ich mein Masterstudium in Web Engineering an der FH Salzburg abgeschlossen habe“, erzählt er. Auf die Idee kam der junge Villgrater, weil er selbst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist. „Bei einem Einsatz habe ich erlebt, wie schwer die Kommunikation mit der Einsatzleitung und den Teammitgliedern ist, wenn man kein Netz hat“, schildert er.
Seine Entwicklung brachte Daniel Trojer einen Preis als „Digital Hero“, also als „digitaler Held“. Er wurde von der Initiative „digital.tirol“ ausgezeichnet, die seinen Erfindungsreichtum mit 2000 Euro belohnte.
Die Initiative ist ein Zusammenschluss der Industriellenvereinigung Tirol, der Wirtschaftskammer und des Landes. Unter ihrem Dach laufen alle Digitalisierungsbestrebungen des Landes Tirol und seiner Partner zusammen. Bei der Kampagne „Digital Hero“ wurden im Frühjahr 2019 digital-affine Entwickler und Erfinder aufgerufen, ein Projekt einzureichen. Mehr als 50 Teilnehmer folgten der Einladung. (TT)