Kindesmissbrauch

Ex-Caritas-Chef in Zentralafrika: Priester soll Kinder missbraucht haben

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Gegen den früheren Leiter der Caritas in Zentralafrika wird wegen des sexuellen Missbrauchs ermittelt. Der 50-jährige Priester soll sich in einem Binnenflüchtlingslager an Buben vergangen haben. Das Pikante daran: Er soll schon vor Jahren verurteilt worden sein.

Kairo – Der ehemalige Leiter der Caritas in Zentralafrika soll nach einem Medienbericht in der Vergangenheit Kinder missbraucht haben – und sein Orden soll davon gewusst haben. Der Sender CNN berichtete vergangene Woche, der belgische Priester sei in die Zentralafrikanische Republik geschickt worden, um dort für die Caritas zu arbeiten, obwohl sein Orden gewusst habe, dass er Jahre zuvor in Belgien wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden sei.

Der 50-jährige Priester wird laut CNN beschuldigt, mindestens zwei Buben in der Zentralafrikanischen Republik missbraucht zu haben, als er dort in einem Lager für Binnenflüchtlinge arbeitete. Die Informationen von CNN konnten zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.

Der Priester sei Ende Juni entlassen worden, sagte Caritas-Sprecher Thierry Bonaventura. Man habe „keinen Kontakt mehr“ zu ihm. Sowohl in der Zentralafrikanischen Republik als auch in Belgien seien rechtliche Schritt gegen ihn eingeleitet worden. Die Caritas hatte zuvor erklärt, man sei traurig und entsetzt über den CNN-Bericht. Man unterstütze die Organisation vor Ort bei der Untersuchung der Vorwürfe.

Nach der CNN-Enthüllung hätten die UN-Büros in dem Land ihre Zusammenarbeit mit der nationalen Caritas-Organisation vorübergehend ausgesetzt, sagte Jens Laerke, ein Sprecher des UN-Nothilfebüros. Die Caritas ist ein katholischer Sozialverband. In der Zentralafrikanischen Republik arbeitet sie unter anderem zum Schutz von Kindern vor Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen. In dem bitterarmen Land wütet seit 2013 ein Konflikt. Nach UN-Angaben sind 2,9 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen und 1,2 Millionen – rund ein Viertel der Bevölkerung – sind auf der Flucht. (dpa)

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