Skigebiete rund um Innsbruck scharren in den Startlöchern
Trotz überschaubarer Schneemengen öffnen am Freitag die ersten Gebiete. Das Zusammenleben mit den Tourengehern bleibt eine Herausforderung.
Von Denise Daum
Innsbruck –Es hat so gut ausgesehen. Vor rund zwei Wochen schneite es in und um Innsbruck ausgiebig. Sogar in der Landeshauptstadt wurde es weiß. Die Skigebietsbetreiber rieben sich die Hände, Tourengeher packten euphorisch ihre Ski aus. Und dann passierte das, was nicht nur Wetterfühligen Kopfweh bereitete: Der Föhn setzte voll ein, trieb die Temperaturen in die zweistelligen Plusgrade (was vorübergehend das Beschneien verunmöglicht) und blies den Schnee großteils wieder hinfort. Für viele Skigebiete heißt es damit wieder auf Schnee und kalte Temperaturen hoffen, um die Kanonen anwerfen zu können.
Genügend Schnee für einen Saisonstart am Freitag haben die Axamer Lizum und die Schlick 2000. Sie sind damit, gemeinsam mit der Bergeralm in Steinach, die den eingeschränkten Skibetrieb bereits aufgenommen hat, die ersten rund um Innsbruck, die den durchgehenden Winterbetrieb starten. Die Axamer Lizum hatte am vergangenen Wochenende einen Testlauf und öffnete für zwei Tage.
Die Nächsten sind am Samstag, 7. Dezember, die Rosshütte in Seefeld und, bei entsprechender Schneelage, der Glungezer. Sollte es – wider die Prognosen – auch in den kommenden Tagen zu warm zum Beschneien bleiben, startet die Glungezerbahn erst am 14. Dezember, gemeinsam mit der Muttereralm, dem Patscherkofel und dem Rangger Köpfl – wo vorab am 7. und 8. Dezember Wochenendbetrieb herrscht. Die Serlesbahnen in Mieders und die Elferbahnen in Neustift sind dann am 21. Dezember die Letzten des Eröffnungsreigens.
Unklar ist, wann es mit dem Skifahren auf der Nordkette losgeht. Schon der Blick auf die Seegrube von unten zeigt, dass es nicht sehr rosig bzw. weiß aussieht. „Wir müssen auf Schnee warten“, erklärt Nordkettenbahnen-Chef Thomas Schroll.
Die Tourengeher haben indes ihre Spuren auf den Pisten nach den ersten Schneefällen bereits hinterlassen. In Seefeld herrschte Hochbetrieb, der Parkplatz war beispielsweise am Samstag voll. Bergbahnen-Geschäftsführer Werner Frießer stört das nicht. „Seitdem wir einen eigenen Skitourenweg haben, gibt es generell keine Konflikte mehr.“
Anders sieht das bei der Muttereralm aus, wo bis zu 1000 Tourengeher pro Tag auf der Piste unterwegs sind. Geschäftsführer Stefan Klotz erklärt, dass sich leider nicht alle an die Regeln halten würden. „Wir versuchen es aber heuer noch einmal im Guten und installieren ein neues Tourenleitsystem, um die Konflikte einzudämmen.“
Auch am Rangger Köpfl appelliert man auf der Home- page schon vor dem Saisonstart an die Vernunft. Geschäftsführer Hubert Deutschmann verweist einmal mehr auf die Gefahren des Tourengehens außerhalb der Öffnungszeiten bzw. des ausgewiesenen Tourenabends. „Tourengeher haben rund um Innsbruck jeden Abend mindestens eine Möglichkeit, eine Piste zu nutzen.“ Leider würden sich einige wenige nicht daran halten, „die stellen damit das ganze System in Frage“, bedauert Deutschmann.