13 französische Soldaten bei Mali-Mission verunglückt

In Mali sind 13 französische Soldaten beim Zusammenstoß ihrer Kampfhubschrauber ums Leben gekommen. Der Elysée-Palast in Paris erklärte am Dienstag, die beiden Helikopter seien „bei einem Kampfeinsatz gegen Jihadisten“ in Westafrika verunglückt. Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen der Soldaten sein Beileid aus.

Verteidigungsministerin Florence Parly kündigte eine interne Untersuchung an, „um die genauen Umstände dieses Dramas festzustellen“. Nach Angaben des Ministeriums kollidierten die Militärhubschrauber vom Typ Tiger und Cougar am Montagabend in sehr niedriger Flughöhe. Sie hätten „einer Gruppe von Terroristen“ nachgestellt, die mit Pick-Ups und Motorrädern in der malischen Grenzregion zu Burkina Faso und Niger unterwegs gewesen seien. Der Unfall ereignete sich in der Region Liptako. Keiner der Insassen überlebte.

„Diese 13 Helden hatten nur ein Ziel: uns zu beschützen. Ich verbeuge mich vor dem Schmerz ihrer Lieben und Kameraden“, erklärte Macron. Der Präsident versicherte laut der Erklärung seines Büros, der „harte Kampf gegen den Terrorismus“ in der Region werde fortgesetzt. Premier Édouard Philippe erklärte via Twitter: „Diesen für ihr Land gefallenen Helden schulden wir all unsere unendliche Dankbarkeit.“

Unter den Toten sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums Mitglieder einer Hubschrauber-Einheit sowie Feldjäger. Nach Angaben des Bürgermeisters François Bayrou kamen sieben der Soldaten aus der südfranzösischen Stadt Pau. Für Frankreich seien sie wahre Helden, erklärte Bayrou auf Twitter. „Für unsere Stadt, für uns, sind sie unsere kostbaren Kinder.“ Am Dienstagabend soll es eine Gedenkveranstaltung in der Stadt geben.

Frankreich hat im Rahmen der Mission Barkhane rund 4.500 Soldaten in der Sahel-Zone stationiert. Das Operationsgebiet umfasst die ehemaligen französischen Kolonien Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien und Niger. In dem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt, sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben den Terrororganisationen „Islamischer Staat“ (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen.

Seit Beginn des französischen Einsatzes gegen Islamisten in Mali im Jahr 2013 wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP damit 38 französische Soldaten getötet. Insgesamt starben seit 1963 bei Auslandseinsätzen 549 französische Soldaten.

In Mali ist auch das österreichische Bundesheer im Einsatz. Es beteiligt sich dort an der UNO-Stabilisierungsmission MINUSMA und der EU-Ausbildungsmission EUTM. MINUSMA gilt als eine der gefährlichsten UNO-Missionen weltweit. Auch zwei Bundesheersoldaten sind daran beteiligt. Laut Ministerratsbeschluss wäre die Entsendung von bis zu 15 Personen für MINUSMA möglich.

„Die französische Operation Barkhane arbeitet unermüdlich im Sahel und in Mali, um die Sicherheit der vom Terrorismus betroffenen Bevölkerung zu gewährleisten“, erklärte der MINUSMA-Missionschef Mahamat Saleh Annadif. Er sprach den Hinterbliebenen, den Soldaten in Mali und der französischen Regierung sein Mitgefühl aus. Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sprach sein Beileid aus. „Ganz Europa ist in Trauer“, sagte seine Sprecherin Mina Andreeva in Brüssel. Die französische Armee verteidige in Mali die Ehre und Sicherheit Europas.

Zuletzt war Anfang November ein französischer Soldat in Mali durch einen Sprengsatz getötet worden. Der Mann war mit einem gepanzerten Fahrzeug unterwegs gewesen, als die Sprengfalle explodierte.

Der Sahel-Staat Mali kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Islamistische Gruppen hatten 2012 die Kontrolle über den Norden des Landes übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück. Doch trotz der Präsenz tausender internationaler Soldaten gibt es immer wieder islamistische Angriffe und Anschläge, auch vermehrt im Zentrum des Landes. Mittlerweile sind auch Malis Nachbarstaaten Niger und Burkina Faso betroffen.