Hermann Schützenhöfer: „Es ist nichts ausgemacht“
Geht es nach Landeshauptmann Schützenhöfer, so steht die Regierung bis zum 22. Dezember, wenn sich der neue Landtag konstituiert, „aber es muss nicht sein“.
Graz – Der steirische LH Hermann Schützenhöfer (ÖVP) tritt den Stimmen entgegen, die die Fortsetzung der schwarz-roten Koalition schon als fix ansehen: „Es ist nichts ausgemacht“, betonte er Dienstagabend gegenüber Medien: „Alles ist möglich, aber nix ist fix.“ Am Mittwoch starten die Gespräche mit den Parteispitzen: „Wenns‘ nicht mit dem Teufel zugeht, werden wir mal mit der SPÖ anfangen zu reden.“
Der Landeshauptmann unterbrach die Teilnahme am laufenden Landesparteivorstand für eine Interviewrunde im Landhaus: „Wir analysieren seit zwei Stunden das Ergebnis der Landtagswahl. Es ist eine tolle Stimmung.“ Auf eine präferierte Koalitionsvariante lasse er sich nicht festnageln, er wolle ernsthafte Vier-Augen-Gespräche mit allen künftigen Landtagspartei-Spitzen führen. Spätestens am Montag dürfte dann aber klar sein, mit wem er in Verhandlungen treten wird.
„Müll aus der Vergangenheit“ macht es schwierig
Dass viele bereits Anton Lang (SPÖ) als künftigen Koalitionspartner der ÖVP sehen, wollte er nicht unterstreichen: „Ich habe mit ihm noch nicht gesprochen, nur telefoniert.“ Geht es nach Schützenhöfer, so steht die Regierung bis zum 22. Dezember, wenn sich der neue Landtag konstituiert, „aber es muss nicht sein“. Ehe es jedenfalls um Köpfe und Ressorts gehe, müssten erst einmal die Inhalte besprochen werden: „Wir wollen unser Programm umsetzen, aber Abstriche werden wohl immer nötig sein.“ Kompromisse werde es geben, aber er wolle „keine faulen Kompromisse“.
Dass Schützenhöfer gut mit Lang kann, versuchte er nicht zu verstecken: „Die Chemie stimmt.“ Die würde vielleicht auch mit Mario Kunasek von der FPÖ stimmen, aber „wenn in einer Partei immer Müll aus der Vergangenheit kommt, wird es schwer“. Abgesehen von einer Zweier-Koalition schließt Schützenhöfer auch eine Dreier-Koalition oder „neue Formen der Zusammenarbeit“ nicht aus - diese wolle man jedenfalls mitdenken. „Aber zum Schluss muss man sich verlassen können.“ Nach den Gesprächen der kommenden Tage hat Schützenhöfer die Vollmacht seiner Partei, zu entscheiden, mit wem er in Koalitionsverhandlungen geht. (APA)