Assad will ausländische IS-Kämpfer vor Gericht stellen

Syriens Machthaber Bashar al-Assad will ausländische IS-Anhänger in kurdischen Gefängnissen vor Gericht stellen lassen, sollten sie in die Gewalt der Regierung geraten. „Jeder Terrorist in den Gebieten unter Kontrolle der syrischen Kräfte wird dem syrischen Recht unterworfen werden“, sagte Assad dem französischen Magazin „Paris Match“ in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview.

„Sie (die IS-Anhänger) werden vor Gerichte gestellt, die auf Terrorismus spezialisiert sind.“ Assad bekräftigte in dem Interview seine Zweifel an dem Tod von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi, den US-Spezialkräfte nach Angaben aus Washington im Oktober im Nordwesten Syriens getötet hatten. Es müsse gefragt werden, ob Al-Baghdadi wirklich tot sei, erklärte Assad. „Und hat dieses fantastische Schauspiel, das von den Amerikanern inszeniert wurde, wirklich stattgefunden?“ Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) selbst hatte den Tod Al-Baghdadis bestätigt.

Die syrische Kurdenmiliz YPG kontrolliert im Norden und Osten des Bürgerkriegslandes große Gebiete. In Lagern und Gefängnissen der von der YPG dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte sitzen Tausende IS-Anhänger, darunter zahlreiche Ausländer. Assad hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, die syrische Armee wolle jeden Winkel des Landes zurückerobern. Derzeit kontrollieren die Regierungskräfte rund zwei Drittel des syrischen Staatsgebiets.