13 Tote nach Angriff von Islamisten in DR Kongo
Ein erneuter Angriff der islamistischen Miliz Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) auf Zivilisten hat den krisengeschüttelten Osten der Demokratischen Republik Kongo erschüttert. Bei der Attacke nahe der rund 30 Kilometer von der Großstadt Beni entfernten Gemeinde Oicha seien 13 Menschen getötet worden, sagte ein Sprecher der UNO-Friedensmission im Kongo (MONUSCO) der Nachrichtenagentur AFP.
Die Zahl der getöteten Zivilisten im Raum Beni seit einer Offensive der kongolesischen Armee am 5. November stieg damit auf mindestens 94, wie die Nichtregierungsorganisation Congo Research Group (CRG) mitteilte. Die meisten der Tötungen gingen demnach auf das Konto der ADF, die seit den 90er Jahren regelmäßig Anschläge im Osten der Demokratischen Republik Kongo verübt.
Wenige Stunden vor dem jüngsten Angriff hatte die MONUSCO die Verantwortung für den Tod eines Demonstranten bei einem gegen die UNO-Friedenstruppe gerichteten Protest in Beni übernommen. Wegen der prekären Sicherheitslage im Osten des zentralafrikanischen Landes gibt es seit einer Woche massive Proteste. Die Demonstrationen richten sich auch gegen die Friedenstruppe, der mangelnder Schutz der Zivilbevölkerung vor Milizen vorgeworfen wird. Die MONUSCO steht seit Langem wegen ihrer hohen Kosten und geringen Effizienz in der Kritik.
Bei den Demonstrationen kamen in den vergangenen Tagen sechs Menschen ums Leben. Ein MONUSCO-Sprecher sagte am Mittwoch in Kinshasa, dass nach den vorliegenden Informationen die Blauhelme für den Tod eines jungen Mannes bei einer Demonstration in Beni verantwortlich seien. Laut MONUSCO-Chefin Leila Zerrougui wurde der junge Mann tödlich getroffen, „als er einen Molotow-Cocktail werfen wollte“. Die MONUSCO leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein.
In der Stadt Goma demonstrierten auch am Mittwoch rund hundert Studenten gegen die MONUSCO. Die Polizei setzte Tränengas ein. Ein Student wurde bei dem Polizeieinsatz verletzt, etwa zehn Demonstranten wurden festgenommen.
„Die MONUSCO sieht Massakern passiv zu, obwohl ihr Hauptauftrag der Schutz von Zivilisten ist“, sagte der Jura-Student Fiston Muhindo. „Sie müssen abziehen“, forderte sein Kommilitone Junior Mastaki. „Die MONUSCO ist unnütz.“