Mindestens 13 Tote bei Zusammenstößen im Irak
Bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften sind im Süden des Irak am Donnerstag mindestens 13 Demonstranten getötet worden. Sie seien erschossen worden, als Sicherheitskräfte in der Stadt Nassiriya Donnerstagfrüh zwei besetzte Brücken geräumt hätten, hieß es in Sicherheitskreisen. Rund 50 weitere Demonstranten seien verletzt worden. Zudem wurde das iranische Konsulat in Najaf in Brand gesetzt.
Als Reaktion auf die neuerlichen Unruhen richtete die Regierung einen Krisenstab des Militärs ein. Auf Anordnung von Regierungschef und Oberbefehlshaber Adel Abdel Mahdi seien mehrere Militärkommandanten in den Krisenstab berufen worden, um in südlichen Provinzen des Landes „Sicherheit und Ordnung wiederherzustellen“, teilte die Militärführung mit.
In der Nacht auf Donnerstag drangen darüber hinaus Hunderte Demonstranten in das iranische Konsulat in der heiligen irakischen Stadt Najaf ein. Sie setzten das Gebäude in Brand. Teheran forderte von Bagdad „entschiedenes, effektives“ Vorgehen gegen die „Aggressoren“, wie ein iranischer Außenamtssprecher sagte.
Seit Beginn der Proteste gegen die als korrupt und unfähig empfundenen politischen Eliten wurden innerhalb von zwei Monaten in Bagdad und anderen Städten im Südirak bereits mehr als 360 Menschen getötet und 15.000 verletzt. Der Protest richtet sich auch gegen den Iran, dem die Demonstranten vorwerfen, die Regierung in Bagdad zu stützen.