TVB Pitztal zeigt sich einig wie nie
Die Pitztaler Touristiker sind eng zusammengerückt. Die Alpenvereine sollen künftig eine Tourismusabgabe bezahlen.
Von Thomas Parth
Wenns –Der geplante Zusammenschluss der beiden Gletscherskigebiete Ötztal und Pitztal warf auch über die Vollversammlung des TVB-Pitztal seinen Schatten. „Es wurde noch nie so viel über das Pitztal berichtet“, kann TVB-Obmann Rainer Schultes dem Medienrummel auch positive Seiten abgewinnen. Gleichzeitig wehrt er sich gegen Falschmeldungen und gegen die „unehrliche“ Vorgangsweise der Projektgegner. Schultes richtete einige Worte an „unsere Freunde vom Alpenverein“. Man habe sehr gute Hütten im Pitztal, „mit tollen Wirten, was uns sehr stolz macht. In knapp vier Monaten gibt es zirka 32.000 Nächtigungen auf den Hütten, was sehr viel ist.“ Im Pitztal betreue man darüber hinaus 360 Kilometer an Wander- und Bergwegen, welche u. a. zu den angesprochenen Hütten führen würden. „Aber es muss schon gesagt werden, die Alpenvereine bezahlen keinen einzigen Cent an Nächtigungsabgaben“, wetterte Schultes: „Sie fordern und wollen immer alles, sind gegen alles und zahlen nichts.“ Aus diesem Grund habe man bereits einen Brief an Landeshauptmann Günther Platter verfasst, in dem die Pitztaler Touristiker die Einführung einer Nächtigungsabgabe für Alpenvereine fordern. „Von außen bekommen wir erklärt, wie wir den Tourismus im Pitztal zu machen haben. Die Alternativen zum Skigebietszusammenschluss blieb man uns aber bis heute schuldig“, sagt Schultes: „Die touristischen Kernleistungen im Pitztal befinden sich in etwa auf 2000 Metern Höhe. Dort ist man gerade einmal drei Monate schneefrei. Für uns ist der Sommertourismus zwar sehr wichtig, doch müssen wir uns auch den Wintertourismus erhalten.“
Schultes erkannte in seiner Rede auch eine Neiddebatte im Rahmen der angedachten Gletscherehe, doch habe dies auch einen positiven Effekt: „Das Pitztal ist dadurch zusammengerückt.“
Die Bilanzsumme des TVB Pitztal liegt 2018 bei 1,7 Mio. Euro, unwesentlich weniger als 2017. Weder an der Gästestruktur bzw. den Herkunftsländern noch an der Aufteilung der Nächtigungen Sommer : Winter (40 : 60 Prozent) haben sich gröbere Verschiebungen zu den Vorjahren ergeben.
Der Bericht des TVB-Geschäftsführers Gerhard Gstettner fiel ebenfalls positiv aus. Er setzt weiterhin auf die Pitztal Sommer Card, die von den Gästen sehr gut angenommen wird: „Wir haben 91 Betriebe mit 2606 Betten im Boot.“