SOS-Kinderdorf bekommt in Imst nach 70 Jahren Zuwachs
Zwei neue Familienhäuser, geplant und gebaut nach modernen ökologischen und atmosphärischen Aspekten, entstehen in Imst.
Von Thomas Parth
Imst –Das „Haus Frieden“ erlebte seine Firstfeier am 2. Dezember 1949. Nun, 70 Jahre später, finden sich wieder Firstbäume auf zwei neuen SOS-Kinderdorf-Häusern am Sonnberg in Imst. Damals wie heute schaffen die Gebäude Wohnraum für neun Kinder bzw. Jugendliche, ganz im Sinne des SOS-Kinderdorf-Gründers Hermann Gmeiner: „Jedem Kind ein liebevolles Zuhause“. 1949, nach dem Zweiten Weltkrieg, sollten Waisen und von der Gesellschaft unerwünschte, ausgegrenzte Kinder nicht mehr „verwahrt“ werden. Stattdessen sollten sie Schutz und Geborgenheit einer SOS-Kinderdorf-Familie erfahren dürfen.
Das für die damalige Zeit revolutionäre Kinderdorf-Konzept wurde weiterentwickelt und für die heutige Zeit adaptiert. Dementsprechend stellt die Kinder- und Jugendhilfe klare Anforderungen an die Architektur der neuen Gebäude. „Die Häuser der Anfangszeit sind für die heutigen Bedürfnisse einer modernen pädagogischen Arbeit zu klein“, erklärt SOS-Kinderdorf-Leiter Jörg Schmidt. „Heute sind die Wohngruppen barrierefrei und fast doppelt so groß wie die alten Häuser. Jedes Kind hat ein eigenes Zimmer. Es gibt getrennte Nassbereiche für Mädchen und Buben, zusätzliche Gemeinschaftsräume und Therapiezimmer sowie eine eigene Garçonnière für Besuche von Eltern und Angehörigen.“
Die Eröffnung beider Wohngruppen soll im Juni 2020 stattfinden. „An einem Haus werden gerade die Holzschindeln an der Fassade angebracht. Beim zweiten werden die Glaserker fertiggestellt und die Fenster gesetzt. Danach können wir mit dem Innenausbau aller Räumlichkeiten loslegen“, weiß Schmidt.
Der Dank des Imster SOS-Kinderdorf-Leiters gilt den Architekten, Planern, Pädagogen sowie allen Förderern und Partnern und Freunden des SOS-Kinderdorfs: „Ohne ihre Unterstützung könnten wir diese zukunftsweisenden Projekte nicht verwirklichen und damit sicherstellen, dass das SOS-Kinderdorf Imst auch nächsten Generationen von Kindern und Jugendlichen ein liebevolles Zuhause und bestmögliche Betreuung und Begleitung in schwierigen Zeiten bieten kann.“