Ein Musical, das von einer besonderen Nacht erzählt
36 Kinder der Volksschule Lienz Nord haben ein Weihnachtsmusical einstudiert. Heute und morgen führen sie es im Kolpingsaal auf.
Von Christoph Blassnig
Lienz –Lara Praster und Finn Bodner sind gar nicht aufgeregt, wenn sie heute und morgen um 17 Uhr als Maria und Josef auf der Kolpingbühne stehen. „Das ist nicht meine erste Hauptrolle“, lächelt Lara. „Unsere Klassenlehrerin Johanna Holzer studiert mit uns regelmäßig Theaterstücke und Musicals ein. Im Frühjahr bringen wir ‚Mogli‘“, verrät die junge Schauspielerin schon vorab. Finn berichtet, dass die insgesamt 36 Kinder aus der 3b- und der 4a-Klasse der Volksschule Lienz Nord nur drei Wochen zum Einlernen des Stückes benötigt haben. „Ich freue mich schon auf die Aufführung. Meine Mama hat mit der Gitarre mit mir geübt, Text habe ich ja lange nicht so viel wie zum Beispiel David.“
David Pramstaller schlüpft im Musical „Das erste Weihnachtswunder“ nämlich in die Rolle des Simon. Dieser besitzt eine Wirtschaft. Eines Tages bittet ihn ein junges Paar um Unterkunft. Simon ist unfreundlich und verweist die schwangere Maria und ihren Mann Josef zu den Tieren in den Stall. Davon, und von all den Geschehnissen, die sich daraufhin noch ereignet haben, berichtet Simon später einer beeindruckten Tischgesellschaft. Schließlich wollen alle genau wissen, wie es sich damals zugetragen hat. Und warum sich der mürrische Wirt zu einem freundlichen Mann gewandelt hat, der anderen gerne weiterhilft und nicht nur Geld sehen will. „Ich habe einfach gelernt“, erzählt David mit einem Schulterzucken. „Das geht dann schon. Zuerst mit meiner Mama, und am Abend noch allein.“ Es könne schon einmal vorkommen, dass man einen Einsatz verpasst oder mitten im Erzählen hängenbleibt. „‚Einfach weitermachen‘, sagt die Lehrerin immer.“
Alle Kinder singen, die Musik dazu wird eingespielt. Es gibt natürlich Ochs und Esel, eine ganze Menge Hirten, sogar Könige aus einem fernen Land folgen einem Stern, bis sie das neugeborene Kind in einer Futterkrippe vorfinden.
Sophie Schiffermayr erscheint als Engel der Kindesmutter Maria und sagt vorher, dass ihr Sohn, das Jesuskind, Sohn Gottes sei und König werde. „Also ich bin echt aufgeregt, wenn ich alleine vor den Zuschauern stehe und singe“, gesteht Sophie aufrichtig. „Was mir hilft, ist ein Trick: Ich schaue einfach nicht in die Leute, sondern zu Lara, die ja neben mir steht.“
Vor und nach den Aufführungen veranstalten die Kinder in Zusammenarbeit mit der Kolpingfamilie einen kleinen Adventmarkt. Es gibt zum Beispiel selbst gebastelte Aufsteller, Kerzenhalter, Schneeflocken, Weihnachtsbäume, Pinguine und Eisbären.