Gericht: Einsatzleiter nicht schuld am Hillsborough-Unglück
Mehr als 30 Jahre nach der Hillsborough-Katastrophe ist der damals zuständige Einsatzleiter der Polizei von einem englischen Gericht am Donnerstag für nicht schuldig befunden worden. David Duckenfield musste sich wegen fahrlässiger Tötung in 95 Fällen verantworten. Im vergangenen April war die Jury bezüglich Duckenfield zu keinem Urteil gekommen.
Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin ein Wiederaufnahmeverfahren angestrebt, das am 7. Oktober am Preston Crown Court begonnen hatte und nun mit dem Freispruch für den 75-Jährigen endete. Beim Fußball-Cupspiel zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest am 15. April 1989 im Hillsborough-Stadion von Sheffield waren 95 Menschen im Gedränge auf einer völlig überfüllten Zuschauertribüne ums Leben gekommen. Ein weiterer Mann starb später an den Folgen seiner Verletzungen. Zudem wurden 766 Fans verletzt.
Die meisten Opfer waren Fans des FC Liverpool. Nach jahrelangem Streit um die Schuldfrage entschied 2016 ein Gericht nach einer unabhängigen Untersuchung, dass die Katastrophe kein Unfall war, sondern auch durch das Fehlverhalten der Polizei mitverursacht wurde.