Boris Becker räumte Fehler in Insolvenzverfahren ein
Ex-Tennisprofi Boris Becker hat „verzögerten Informationsfluss“ in seinem Insolvenzverfahren eingeräumt. Becker muss sich bis zum 16. Oktober 2031 bestimmten Einschränkungen für zahlungsunfähige Personen in Großbritannien unterwerfen.
London, Berlin – Der frühere Tennisprofi Boris Becker (52) hat Versäumnisse in seinem Insolvenzverfahren in Großbritannien eingeräumt. „Es ist richtig, dass ich aufgrund des verzögerten Informationsflusses im Insolvenzverfahren diese Strafe aufgebrummt bekommen habe“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des Magazins Stern.
Anfang November hatte die zuständige britische Behörde Insolvenzauflagen gegen Becker um zwölf Jahre verlängert. Demnach muss sich Becker bis zum 16. Oktober 2031 bestimmten Einschränkungen für zahlungsunfähige Personen in Großbritannien unterwerfen. Als Begründung hieß es, Becker habe Transaktionen aus der Zeit vor und nach dem Insolvenzverfahren in Höhe von 4,5 Millionen Pfund (umgerechnet rund 5,2 Millionen Euro) nicht ordnungsgemäß gemeldet.
Die Strafe besage, „dass ich bis 2031 nicht mehr Geschäftsführer einer englischen Firma sein darf. Ich habe das akzeptiert und bin froh, dass die Untersuchungen dazu nun abgeschlossen sind“, sagte Becker dem Stern. Die Auflagen hätten keine direkten Auswirkungen auf das laufende Verfahren. „Es bleibt dabei: Wenn ich meine Schulden bezahlt habe, bin ich wieder ein freier Mann.“
2017 für zahlungsunfähig erklärt
Becker war 2017 von einem britischen Gericht für zahlungsunfähig erklärt worden. Eigentlich können Insolvenzverfahren in dem Land bereits nach einem Jahr abgeschlossen werden. Noch im Sommer hatte sich Beckers Vermögensverwalter nach der Versteigerung von Pokalen und anderen Erinnerungsstücken des Tennisstars optimistisch gezeigt, dass das Verfahren bald abgeschlossen sein kann. Der mittlerweile als TV-Experte und Funktionär im Deutschen Tennis Bund tätige Becker bekräftigte erneut, bis Ende des Jahres schuldenfrei sein zu wollen.
Nach seinen Angaben wolle sich die Privatbank, die den Fall 2017 ausgelöst hatte, aus dem Insolvenzverfahren zurückziehen. „Mittlerweile ist die englische Privatbank voll und ganz befriedigt worden“, sagte Becker. „Ich kämpfe nun dafür, dass dieses Verfahren annulliert wird - dass ich wieder behandelt werde, als wäre diese Insolvenz nie passiert“, sagte Becker und ergänzte: „Die Bank konnte sich über meine Finca, die ich auf Mallorca besaß, schadlos halten.“ (APA/dpa)