ÖSV-Speed-Truppe mit guten Vorzeichen in Weltcup-Auftakt

Österreichs Abfahrer starten am Samstag (20.15 Uhr, live ORF eins) in Lake Louise mit guten Vorzeichen in die Speed-Rennen der alpinen Ski-Weltcup-Saison. Im ersten Training ist die ÖSV-Truppe am Donnerstag stark aufgetreten, zudem ging im Vorjahr die Abfahrt in Kanada an den Kärntner Max Franz. Tags darauf gab es im Super-G (Sonntag, 20.15) Rang zwei durch den Oberösterreicher Vincent Kriechmayr.

Eine Wiederholung dieser Ergebnisse schien nach dem ersten Training zumindest möglich, nachdem die Mittwoch-Übungseinheit abgesagt worden war. Franz war Fünfter (+0,56 Sek.), Kriechmayr Dritter (0,34). Noch vor ihnen platzierte sich Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer als Zweiter (0,14). Der Kärntner gab sich davon unbeeindruckt: „Es wird sicher noch einiges passieren bis Samstag, bei vielen ist noch an der Abstimmung was zu tun.“

Grundsätzlich betonten die Österreicher aber doch die mannschaftliche Geschlossenheit, mit der sie auf der im Nationalpark Banff gelegenen Strecke auftreten. „Wir haben die letzten Wochen sehr gut trainiert“, bestätigte Franz. Der „Titelverteidiger“ war über seine Leistung recht glücklich. „Das tut mir sehr gut. Ich habe mir beim ein oder anderen Training schwergetan. Aber heute hat Skifahren wieder richtig viel Spaß gemacht.“

Kriechmayr fehlten vor einem Jahr 0,14 Sek. auf den norwegischen Super-G-Sieger Kjetil Jansrud, in der Abfahrt wurde er Vierter. Um seine Chancen noch weiter zu steigern, würde der WM-Dritte schnellere Verhältnisse begrüßen. „Ich hoffe, dass sich die Piste noch ein bisschen anders entwickelt. Es ist doch recht einfach zu fahren, wenig Tempo drinnen. Wenn es schneller wird, ist es sicher für alle auch spannender“, meinte der 28-Jährige.

Gut zurecht fand sich auch Otmar Striedinger, der Sechste des Auftakt-Trainings (0,58). „Meine Fahrt war noch nicht perfekt, aber der Speed passt. Es freut mich, dass es seit der letzten Saison wieder bergauf geht.“ Der Kärntner, 2018/19 Elfter des Abfahrts-Weltcups, strebt nach noch mehr: „Ich möchte heuer noch eins drauflegen. Damit sich das Durchhaltevermögen und der Einsatz auszahlt und etwas zurückkommt.“

Hannes Reichelt (13./+1,13) wiederum ortete bei sich Steigerungspotenzial. „Ich weiß, dass von der Linie und Aggressivität her einiges möglich“, erklärte der nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher prominenteste Salzburger im Weltcup. Durch Hirschers Absenz sieht der 39-Jährige die Lage geändert: „Marcel hat doch sehr viel auf sich gezogen, aber auch viel Druck genommen von uns.“

Besonders motiviert startet Daniel Danklmair (20./+1,34) in den Winter, hat er doch mit Thomas Graggaber den Servicemann von Hirscher übernommen. „Es ist extrem gut“, beschrieb er die neue Zusammenarbeit. „Was der Erfahrung und Wissen mitbringt, macht richtig viel Sinn. Er war ja vorher selber Speedfahrer.“ Einen Top-Ten-Platz im Rennen würde er sofort unterschreiben, das Ziel sind grundsätzlich die Top 15.

Trainingsschnellster war mit Carlo Janko der einzige noch aktive Gesamtweltcupsieger. Der Schweizer hat die große Kristallkugel 2010 geholt, danach kamen Ivica Kostelic (CRO) und achtmal Hirscher. „Die Vorbereitung war nicht die Allerbeste. Daher ist es schön, mit einer Bestzeit zu starten.“ Der 33-Jährige hatte zuletzt wieder einmal mit seinem Rücken zu kämpfen, ist aber motiviert: „Ich probiere, den Schritt zu den Weltbesten zu machen.“