Ski Alpin

Tiroler Baumann will unter deutscher Flagge nochmals durchstarten

Romed Baumann greift in der neuen Saison im Zebra-Look der DSV-Equipe an.
© gepa

Im neuen DSV-Umfeld fühlt sich Romed Baumann wohl. Ein Dankeschön gilt vor den ersten Rennen in Lake Louise auch dem Österreichischen Ski-Verband.

Lake Louise – Mit schon 33 Jahren wird Romed Baumann in Ski-Ergebnislisten künftig die deutsche statt der österreichischen Flagge neben seinem Namen finden. Der Tiroler vollzog einen Nationenwechsel und tritt am Samstag in Lake Louise erstmals im Weltcup für den DSV an. Mit Rang neun im ersten Training (0,77) gelang ihm der Start in den Winter am Donnerstag gut. Und Baumann fühlt sich im neuen Umfeld wohl.

„Ich habe super Jahre gehabt beim ÖSV, mir ist nichts abgegangen“, sagte der mit einer Deutschen verheiratete Baumann. „Aber irgendwo war zum Schluss der Hund drinnen, dann kommt man in ein Radl rein und es läuft dann nicht mehr so. Wenn ich noch ein Jahr drinnengeblieben wär, hätte sich wahrscheinlich nicht viel geändert. So aber habe ich jetzt ein komplett neues Umfeld, neue Mannschaftskollegen, neue Trainer, neue Motivation.“

Von Anfang an voll integriert

Er sei im DSV gut aufgenommen worden. „Sie haben mich von Anfang an voll integriert. Ich muss auch dem ÖSV Danke sagen, dass sie mich gehen haben lassen nach so vielen Jahren.“ Von ihm wurde letztlich alles gut organisiert und umgesetzt. „Ich habe im Frühjahr geheiratet, wir haben unsere zweite Tochter bekommen und ein Haus gebaut - auch wenn es nur einen Steinwurf hinter der Grenze ist.“

Mit Andreas Evers hat nicht nur Baumann einen neuen Chef als Trainer der deutschen Abfahrtsherren. Der Salzburger ist zuversichtlich, dass Baumann wieder den Anschluss findet. „Den Speed hat er nach wie vor“, sagte Evers. „Wenn er das Vertrauen, die Selbstsicherheit bekommt, glaube ich, dass er nach wie vor Top-Ergebnisse erfahren kann.“ Zuerst müsse er aber seine Startnummer von außerhalb der Top 30 verbessern.

Keine großen Erwartungen im Comeback-Jahr

Von den beiden Kitzbühel-Siegern Thomas Dreßen und Josef Ferstl sei nach Verletzungen vorerst noch nicht zu viel zu erwarten. „Wir sind eher in einer Comeback-Saison, dadurch dass einige verletzt waren“, erläuterte der Coach. „Wir schauen von Rennen zu Rennen. Bei Thomas wird es sicher noch ein bisschen dauern, das war doch eine schwere Verletzung (Kreuzbandriss, Anm.). Aber er macht von Woche zu Woche Fortschritte.“

Ferstl hatte sich im Oktober vor dem Sölden-Riesentorlauf eine knöcherne Absprengung am äußeren linken Handgelenk sowie eine Knochenprellung zugezogen. Evers: „Am Start hat er ein Handicap. Ich glaube, dass er in ein paar Wochen sein Top-Level erreichen kann. Lake Louise ist eine ideale Strecke zum Wiedereinsteigen.“ Dreßen ist derzeit erkältet, er will es auch daher Schritt für Schritt angehen: „Wenn ich Punkte hole, bin ich zufrieden.“ (APA)

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