Saab nicht mehr flugfähig - Mehrkosten für das Bundesheer

Nächste Hiobsbotschaft für das Bundesheer. Wegen beschädigter Bolzen können die Saab-105-Flugzeuge nicht mehr abheben. Bis zur Behebung des Schadens, die Monate in Anspruch nimmt, werden die Eurofighter die Luftraumüberwachung übernehmen müssen. Das wird exorbitante Mehrkosten verursachen, kostet eine Eurofighter-Flugstunde doch das Zehnfache.

Dazu droht im Extremfall sogar ein Ausfall der Flugüberwachung. Wenn der Eurofighter-Standort Zeltweg etwa aus Witterungsgründen ausfällt, kann gar nicht mehr geflogen werden. Bisher konnte man auf die Saab ausweichen, die in Linz-Hörsching stationiert sind.

Wie der Sprecher des Verteidigungsministeriums Michael Bauer auf APA-Anfrage betonte, werde es möglich sein, dass die Eurofighter für einige Monate die Aufgaben der Saab übernehmen. Diese seien zuletzt nur noch für 25 Prozent der Überwachungstätigkeit vorgesehen gewesen.

Probleme verursache der nunmehrige Ausfall aber auf unterschiedlichen Ebenen. So hätten die Eurofighter-Piloten nun natürlich mehr Einsatzzeiten. Auf der anderen Seite müsse für die Saab-Piloten eine andere Flug-Möglichkeit zu Trainingszwecken gefunden werden, etwa auf kleineren Fliegern des Heeres oder in Kooperation mit anderen Staaten.

An sich sollen die in den 1970er-Jahren angeschafften Saab ohnehin nur mehr bis Ende kommenden Jahres im Einsatz sein. Trotzdem hat man sich beim Heer für eine Reparatur entschieden, da diese deutlich billiger käme, als mit den Eurofightern das ganze Jahr 2020 allein zu überwachen. Zum Vergleich: eine Saab-Stunde kostet 3.000 Euro, eine der Eurofighter mehr als das Zehnfache. Wer den Saab nachfolgt, ist übrigens noch immer ungeklärt.

Herausgekommen ist das Problem mit den Bolzen bei einer Prüfung der schwedischen Luftwaffe an den gleichen Fliegern. Bei einer Nachkontrolle in Österreich sind dann die selben Risse entdeckt worden.