70 Migranten warten in maltesischen Gewässern auf Rettung

70 Migranten, die sich an Bord eines Bootes in maltesischen Gewässern befinden, warten auf Rettung. An Bord des aus Libyen abgefahrenen Bootes befinden sich Frauen und Kinder, wie die Hilfsorganisation „Alarm Phone“ berichtete. Das Boot benötige dringend Hilfe.

Die italienischen und maltesischen Behörden seien zwar alarmiert worden, sie hätten bisher jedoch nicht die Entsendung von Rettungseinheiten bestätigt, beklagte die Hilfsorganisation. 77 Personen befinden sich weiterhin an Bord der „Alan Kurdi“. Sie warten auf einen sicheren Landehafen, wie die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye, Betreiberin des Rettungsschiffes, mitteilte.

Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ nahm in der Nacht auf Freitag 60 Migranten an Bord, wie die Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen auf Twitter mitteilten. Sie seien etwa 111 Kilometer vor der libyschen Küste von einem überfüllten Holzboot gerettet worden. Unter ihnen befanden sich demnach auch ein drei Monate alter Säugling und dessen dreijähriger Bruder.

Taucher der italienischen Küstenwache lokalisierten indes rund um das Wrack eines vor einer Woche vor der Insel Lampedusa gekenterten Flüchtlingsschiffes elf Leichen und bargen bereits drei davon. Die Toten befinden sich in einer Tiefe von 40 Metern, wie die Küstenwache mitteilte. Damit wächst die Zahl der Todesopfer das Unglücks auf 16.

Am vergangenen Sonntag waren bereits die Leichen von fünf Frauen geborgen worden. Vier weitere Personen gelten noch als vermisst. 149 Migranten, darunter 13 Frauen und drei Kinder, konnten gerettet werden.

Das Schiff mit den Migranten an Bord, das keinen Hilferuf abgesetzt hatte, kippte vor einer Woche eine Seemeile vor Lampedusa entfernt wegen der hohen Wellen und des starken Windes um. Zwei Fischerboote schlugen Alarm und eilten den Migranten zur Hilfe. Die Suche nach Überlebenden wurde mit Schiffen und Flugzeugen der italienischen Küstenwache durchgeführt, was jedoch durch das Unwetter erschwert wurde. Die Überlebenden wurden in einem Flüchtlingslager auf der Insel untergebracht.