Bezirk Schwaz

Lebensmittelmarkt neben Möbelhaus kommt doch: Einigung mit Wetscher

Beim Möbelhaus „Wetscher Max“ an der Zillertalstraße darf jetzt doch ein Lebensmittelmarkt entstehen.

Von Angela Dähling

Fügen –Der Wunsch von Unternehmer Martin Wetscher nach einem frequenzbringenden Lebensmittelhandel bei Wetscher Max schien bisher unerfüllbar. Denn Bürgermeister LA Dominik Mainusch stellte mehrfach klar: „Die Gemeinde erfüllt keine Widmungswünsche in Zusammenhang mit dem Landesstraßenprojekt Umfahrung Fügen-Nord.“ Die nötige Unterschrift der Möbelhaus-Unternehmerfamilie zugunsten des geplanten Straßenprojektes hing aufgrund der gewünschten Umwidmung seit Monaten am seidenen Faden. Doch jetzt wird Wetschers Wunsch erfüllt – ohn­e dass Bürgermeister Mainusch das Gesicht verliert. Der Grund: Es braucht keine Umwidmung für die besagte Grundparzelle 3102, um das Lebensmittelgeschäft zu errichten. Das habe die Rechtsabteilung des Landes nun herausgefunden. „Heute wär­e das mit der Betriebstyp-B-Widmung nicht möglich, als Wetscher sie damals bekam aber schon. Bis zu 20 Prozent der Gesamtkundenfläche dürfen demnach für einen Lebensmittelmarkt verwendet werden, die Gemeinde muss das Ausmaß allerdings konkretisieren“, sagt BM Mainusch auf Anfrage der Tiroler Tageszeitung. „Wir haben uns verständigt, 15 Prozent – also 800 m² – zuzulassen, aber unter Auflagen“, informiert der Bürgermeister weiter.

So soll der Gemeinde dort für die geplanten über 100 geplanten Wetscher-Parkplätze eine Dienstbarkeit eingeräumt werden. Anders gesagt: Es soll ein öffentlicher Parkplatz werden und ein Fußgängerleitsystem ins Dorf errichtet werden. Die kostenlose Bewerbung des Ortskerns durch Werbetafeln und ein gemeinsames gutscheinbasiertes Anreizsystem zugunsten dörflich angesiedelter Betriebe sind ebenfalls Bedingung in der Vereinbarung zwischen der Gemeinde und Wetscher. Zudem darf kein Gastgewerbebetrieb geschaffen werden und es darf keine der im Ort bereits vorhandenen Lebensmittelketten (Spar, MPreis) dort angesiedelt werden.

Laut Mainusch erwartet sich die Gemeinde neue Frequenzen, die über eine sechs Meter breite Unterführung vom Möbelhaus an der B169 ins Dorf geleitet werden sollen. Ein besonders wichtiger Punkt ist weiters, dass unverzüglich eine rechtsgültige Vereinbarung bzgl. der Straßenerrichtung B169 neu zwischen der Firma Wetscher und dem Land Tirol abgeschlossen wird.

„Martin Wetscher hat sich bereit erklärt, all diese Punkte zu erfüllen, womit seine Pläne nicht mehr der Gemeinde­strategie widersprechen. Ich hoffe, er hält Wort“, sagt BM Mainusch. Der Gemeinderat hat nach längerer Diskussion mit neun Stimmen den geplanten Deal mit Wetscher beschlossen. „Es gab vier Enthaltungen von Mandataren, die sich als befangen erklärten, weil auch sie vom Straßenprojekt persönlich betroffen sind“, sagt Mainusch. Unternehmer und GV Roland Unterlercher sieht die Vereinbarung positiv: „Es braucht vom Wetscher eine Achse ins Dorf, die so geschaffen wird.“

Martin Wetscher war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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