334 Festnahmen bei Anti-Mafia-Razzia in Italien

Im Rahmen einer groß angelegten Anti-Mafia-Razzia sind am Donnerstag in mehreren italienischen Regionen 334 Personen festgenommen worden. Ihnen werden unter anderem Morde, Erpressungen, Wucher und Geldwäsche vorgeworfen. Die Justizbehörden in Kalabrien ermittelten gegen insgesamt 416 Personen. 2.500 Carabinieri waren bei der Razzia im Einsatz. Insgesamt 15 Millionen Euro wurden beschlagnahmt.

Zu Festnahmen kam es auch in Deutschland, der Schweiz und Bulgarien. Unter den Festgenommenen waren auch kalabrische Politiker, darunter ein Ex-Senator und der Bürgermeister einer Gemeinde in Kalabrien, teilten die Ermittler mit. Die Ermittlungen ergaben enge Verstrickungen der ́Ndrangheta, der Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien, und der Politik hervor. Der Präsident der Anti-Mafia-Kommission im italienischen Parlament, Nicola Morra, bezeichnete die Razzia am Donnerstag als „riesigen Schritt vorwärts im Kampf gegen die ́Ndrangheta“.

Die ‚Ndrangheta gehört zu den mächtigsten Mafia-Organisationen der Welt. Sie dominiert den internationalen Drogenhandel, verdient ihr Geld aber auch mit Waffen, Geldwäsche und durch Korruption. Experten schätzen, dass die ‚Ndrangheta jährlich einen weltweiten Umsatz zwischen 50 und 100 Milliarden Euro macht.