Serien von Suiziden: Haftstrafen für Telekom-Manager in Frankreich
In dem Prozess ging es um fast 40 Mitarbeiter der französischen Telekom, von denen 19 Selbstmord begingen und zwölf weitere einen Suizid-Versuch.
Paris – Rund zehn Jahre nach einer beispiellosen Suizid-Serie bei der französischen Telekom sind der frühere Konzernchef und weitere Manager wegen Mobbings zu Haftstrafen verurteilt worden. Der ehemalige Vorsitzende von France Télécom, Didier Lombard, muss für vier Monate ins Gefängnis und eine Geldstrafe von 15.000 Euro zahlen. Die gleiche Strafe entfiel auf seinen früheren Stellvertreter und den ehemaligen Personalchef. Der Konzern wurde zu der höchstmöglichen Geldstrafe von 75.000 Euro verurteilt.
Das Pariser Strafgericht blieb damit unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die jeweils ein Jahr Haft gefordert hatte. Die Angeklagten setzten dem Urteil zufolge in den Jahren 2008 und 2009 mit den Mitteln von Druck und Einschüchterung ein Programm zum Abbau von mehr als 20.000 Stellen im Konzern durch.
In dem Prozess ging es um fast 40 Mitarbeiter, von denen 19 Suizid begingen und zwölf weitere einen Suizid-Versuch. Andere litten an Depressionen und waren teilweise arbeitsunfähig. Die Angeklagten hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. (APA, AFP)