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Nach Relotius-Fälschungsskandall: Spiegel richtet Ombudsstelle ein

Das Magazin „Der Spiegel“ will nach einem Fälschungsskandal zukünftig Hinweisen auf Ungereimtheiten nachgehen.
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Ein Jahr nach dem Relotius-Fälschungsskandal will das Magazin Der Spiegel als eine Konsequenz eine Ombudsstelle einrichten. Diese soll künft...

Ein Jahr nach dem Relotius-Fälschungsskandal will das Magazin Der Spiegel als eine Konsequenz eine Ombudsstelle einrichten. Diese soll künftig Hinweisen auf Ungereimtheiten in journalistischen Beiträgen nachgehen.

Der Reporter Claas Relotius hatte nicht nur in Spiegel-Artikeln immer wieder Gespräche und Ereignisse erfunden. Eine Aufklärungskommission hatte den Fall aufgearbeitet.

Spiegel-Chefredakteur Steffen Klusmann dazu: „Wir werden zum Jahresanfang 2020 eine Ombudsstelle einrichten, die auch anonyme Hinweise auf Unregelmäßigkeiten entgegennimmt und diesen gegebenenfalls zusammen mit der Aufklärungskommission nachgeht." So wie das im Fall der rund 26 Jahre alten Titelgeschichte „Der Todesschuss" (1993)derzeit geschehe, so Klusmann.

In dem Artikel geht es um den Einsatz der Elite-Polizisten der GSG9 im Jahr 1993 in Bad Kleinen. Ein Mitglied der terroristischen Roten Armee Fraktion (RAF) sowie ein GSG-9-Beamter starben. Es bestehen Zweifel am Wahrheitsgehalt der Geschichte.

Der Journalist Juan Moreno, der den Relotius-Fall im Buch „Tausend Zeilen Lüge" verarbeitete, wurde der Zeitschrift Medium Magazin vor Kurzem zum „Journalisten des Jahres" gewählt. (dpa, TT)