Musiker und Produzent Yogi Lang: „Vielleicht ist die Liebe der Weg“
Der bayerische Produzent und Musiker Yogi Lang hat mit „A Way Out Of Here“ ein herausragendes Artrock-Werk geschaffen.
Von Hubert Trenkwalder
Freising — Neun Jahre nach seinem epischen Werk „No Decoder" veröffentlichte der Frontmann der bayerischen Prog-Rock-Erfolgsband RPWL Yogi Lang dieser Tage ein neues Soloalbum.
Die Erwartungshaltung nach dieser langen Zeit war groß, und um es vorwegzunehmen: Das neue Werk mit dem Titel „A Way Out Of Here" erfüllt sie mit Leichtigkeit, wobei die musikalische Kost — schon dem Genre geschuldet — alles andere als leicht ist.
Das Album bietet mit seinen neun Songs nicht nur eine farbenfrohe Palette des Artrocks, sondern beleuchtet in erster Linie die essentiellen Dinge des Lebens mit allen Hindernissen, Ängsten und Lichtblicken. Eine songdienlich brillierende Band, analoge Synthesizer und üppige Chor-arrangements bieten die Basis für Yogi Langs gilmoureske Stimme.
„Mein Leben war lange Zeit dominiert von der Gewissheit, dass es für alle Probleme eine Lösung gibt. Wir müssen nur dafür kämpfen", erläutert Yogi Lang. „Auch wenn man wie beim Titeltrack im Grunde gar nicht weiß, wie man in eine Situation geraten ist. Irgendwo muss der Ausgang sein, frei nach dem Titel des Albums: Wo ein Weg hinein ist, muss es auch wieder einen hinaus geben."
Die erste symphonische Soundwand lässt nur wenige Sekunden auf sich warten: Move On — offenkundig hörbar anknüpfend an das Erstlingswerk — reißt den Zuhörer sanft aus dem Alltag. Es stecken viele persönliche Erfahrungen in „A Way Out Of Here", die das Album in aller Ruhe vermitteln will, ohne Hektik, ohne falsches Pathos.
Oft scheint die Liebe eine mögliche Lösung für Probleme bereitzuhalten. „Love is All Around" und „Freedom Of The Day" glauben an die Fähigkeit von Liebe und Empathie, so ziemlich jedes Problem in die Bedeutungslosigkeit zu verbannen. Wäre doch schön, wenn die Liebe „the way out of here" wäre?
In „Shine On Me" kann sich der Protagonist mit dem Verlust seines Partners nicht abfinden, ignoriert ihn einfach, und im letzten der neun Tracks „I'll Be There For You" finden wir dann auch das letzte Versprechen, den Weg mit einer geliebten Person notfalls bis zum Ende zu gehen, koste es, was es wolle. Damit endet auch schon eine vielschichtige und sehr emotionale Reise durch Yogi Langs Gedankenwelt.
Die Musik und Texte stammen dabei allesamt aus der Feder von Yogi Lang, nur der Song „Freedom Of The Day" entstand zusammen mit niemand Geringerem als Bassist Guy Pratt (Pink Floyd, David Gilmour). Alle Keyboards spielt Yogi Lang auf diesem grandiosen Soloalbum natürlich selbst, das für Connaisseure auch auf Vinyl (180 g) erhältlich ist. Die CD erscheint zunächst als Limited Edition mit der Bonus-DVD „Live At De Boerderij" aus dem Jahre 2011.
Musikkenner, die modernen, herausragend gespielten und produzierten Artrock mit wundervollen kleinen Geschichten schätzen, werden dieses Album lieben.
Infos: www.yogilang.de