Elf Tote bei Protesten gegen Einbürgerungsrecht in Indien

Am Rande von Protesten gegen die Reform des Einbürgerungsrechts sind in Indien fünf weitere Menschen getötet worden. Vier von ihnen seien nach Zusammenstößen mit der Polizei am Freitag im nordöstlichen Bundesstaat Uttar Pradesh Schussverletzungen erlegen, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Damit stieg die Zahl der Toten allein vom Freitag laut Polizei auf elf.

In der heiligen Stadt Varanasi kam laut Polizei ein achtjähriger Bub bei einer Massenpanik während einer Demonstration von rund 2.500 Menschen ums Leben. Die Zahl der Toten vom Freitag stieg damit laut Polizei auf elf. Zehn davon seien durch Schüsse getötet worden, sagte der Sprecher. Ihre Fälle würden untersucht.

Landesweit wurden seit Beginn der Proteste 20 Menschen getötet. Auslöser ist ein vor Kurzem vom Oberhaus verabschiedetes Staatsbürgerschaftsgesetz. Es sieht für nicht-muslimische Einwanderer aus Indiens Nachbarstaaten Bangladesch, Pakistan und Afghanistan Vereinfachungen bei der Einbürgerung vor.

Kritiker halten der hinduistisch-nationalistischen Partei BJP von Premierminister Narendra Modi vor, mit der Neuregelung Muslime zu diskriminieren. Indien ist mehrheitlich hinduistisch.