Alben-Ausblick: Diese Musik wird 2020 erwartet oder erhofft
Alte Helden melden sich zurück: Die Ärzte und Bruce Springsteen mit seiner legendären E Street Band wollen 2020 neue Platten herausbringen. Daneben stehen viele weitere Alben an - und einige noch in den Sternen. Ach ja: War da nicht auch was mit Abba?
Von Sebastian Fischer und Werner Herpell, dpa
Berlin — Neue Alben von Taylor Swift und Madonna, Nick Cave und Ed Sheeran, Sarah Connor und Silbermond - das Jahr 2019 hatte Pop- und Rockfans viel zu bieten. Der Ausblick auf 2020 verspricht eine ähnliche Dichte an spannenden Veröffentlichungen. Ein alphabetischer Überblick mit vielen bereits feststehenden Terminen, manchen klar absehbaren Platten - und ein paar Spekulationen.
ABBA: Die Fans der schwedischen Pop-Legenden warten und warten. Viele hatten schon für 2019 auf neue Musik gehofft — vergeblich. Nichts war von den beiden angekündigten Songs zu hören. Jüngst war dann von Björn Ulvaeus zu vernehmen, 2020 sei es endlich soweit - „versprochen".
DIE ÄRZTE: Bela, Farin und Rod sind zurück. Nach sechs Jahren Pause geht „die beste Band der Welt" ab November 2020 auf Tournee. Karten für die knapp zwei Dutzend „In the Ä Tonight"-Gigs gingen weg wie warme Semmeln. Ein neues Album soll es auch geben.
BLOND: Chemnitz ist mehr als nur „Marx-Nischel". Den Indie-Electropop des Trios beschreiben die Lokalmatadoren von Kraftklub gütig als „krank". Immerhin sind zwei Schwestern der Kummer-Jungs in der neuen Band. Ihr Debüt „Martini Sprite" gibt's ab dem 31. Januar.
CASPER: „Solo Album" twitterte der Deutsch-Rapper, als er für Ende 2019 eine Bühnenpause ankündigte. Mächtiger Ansporn für eine neue Platte: „XOXO", „Lang lebe der Tod" und „1982" mit Marteria setzten sich allesamt an die Spitze der Albumcharts.
EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN: Die deutsche Experimental-Band um Blixa Bargeld ist schon vier Dekaden dabei und kehrt nach zwölf Jahren Pause mit einem Studioalbum zurück. Auf „The Year Of The Rat" will die Truppe alles erforschen, „was das Klang-Universum hergibt".
SELENA GOMEZ: Schauspielerin, Mode-Ikone, Unicef-Botschafterin - und jetzt auch wieder Popsängerin: Die US-Amerikanerin (27) will nach den Comeback-Singles „Lose You To Love Me" und „Look At Her Now" mit einem neuen Album am 10. Januar zurück in die Erfolgsspur.
GREEN DAY: Die mit fünf Grammys prämierte Punkrock-Band besteht schon 30 Jahre und erhielt Zutritt in die „Rock and Roll Hall of Fame". Auf „Revolution Radio" (2016) folgt am 7. Februar das 13. Studioalbum „Father Of All..." - verbunden mit einer globalen Stadiontour.
GUNS N' ROSES: „Nicht in diesem Leben" wollte Frontmann Axl Rose nochmal mit Gitarrist Slash auf der Bühne stehen. Doch mit der Reunion-Tour heizte Slash die Gerüchteküche an, die Rocklegenden würden nach mehr als 25 Jahren wieder an einer Platte basteln.
KATJA KRASAVICE: Sie hat mehr Instagram-Fans als Bushido. Die zeigefreudige Influencerin platzierte ihres Singles „Sex Tape", „Doggy" und „Dicke Lippen" zuletzt ziemlich erfolgreich in den deutschen Top Ten. Am 17. Januar kommt das Debüt „Boss Bitch".
ANDREAS KÜMMERT: 2013 gewann die „Röhre aus Gemünden" bei der TV-Show „The Voice Of Germany" - und verzichtete 2015 freiwillig auf den Eurovision Song Contest. Mit dem neuen „Harlekin Dreams" geht er wieder auf Tournee - ein Befreiungsschlag nach all den Zweifeln?
LORDI: Mit ihren Horrormasken stellte sich die finnische Hardrock-Band in die Tradition von Alice Cooper oder Slipknot. Am 31. Januar soll es ein neues Metal-Gemetzel geben - mit dem für Fans vielversprechenden Albumtitel „Killection".
WOLF MAAHN: Die meisten der bislang 18 Alben des deutschen Sängers und Songschreibers (65) seit „Deserteure" von 1982 kamen in die Charts. „Break Out Babylon" erscheint am 7. Februar und soll stark von neuen Reggae-Tunes des Bob-Marley-Fans geprägt sein.
VANESSA MAI: 2015 hatte sie mit „Wolke 7" ihren ersten Hit, ihre Alben „Regenbogen" und „Schlager" kamen an die Chartspitze. Eine zwischenzeitliche Krise brachte die 27-Jährige hinter sich - und will am 24. Januar mit „Für immer" neu auftrumpfen.
RICHARD MARX: Neu verliebt, neu verheiratet, neues Zuhause in Los Angeles: Der 56-Jährige Schmusesänger will nach dem Album „Beautiful Goodbye" (2014) wieder durchstarten. „Limitless" erscheint am 7. Februar - und soll mit klassischem Pop überraschen.
MOKA EFTI ORCHESTRA: In der TV-Serie „Babylon Berlin" trug das Nachtclub-Orchester um Nikko Weidemann und die androgyne Sängerin Severija? maßgeblich zum 20er-Jahre-Soundtrack bei. Das offizielle Debüt am 14. Februar heißt dennoch „Erstausgabe".
PET SHOP BOYS: Mit Dancefloor-Songs, smarten Texten und tollen Live-Shows ist das britische Electropop-Duo seit über 30 Jahren stilbildend. Das Album „Hotspot" erscheint am 24. Januar und soll den Legendenstatus von Neil Tennant und Chris Lowe untermauern.
PREFAB SPROUT: Den Titel der nächsten Platte des Edelpop-Projekts von Paddy McAloon kennen die Fans schon: „Femmes Mythologiques". Doch dann blieb das heiß ersehnte Werk 2019 aus. Der Brite nimmt sich halt Zeit für seine Meisterwerke - 2020 dürfte es aber soweit sein.
MARIANNE ROSENBERG: „Marlene" oder „Er gehört zu mir" können alle Schlagerfans auswendig mitsingen. Zur Feier von 50 Jahren auf der Bühne bringt die Berlinerin am 13. März „Im Namen der Liebe" heraus. Mit der Single „Wann (Mr. 100%)" geht die Reise weiter Richtung Pop.
BRUCE SPRINGSTEEN: Der „Boss" hatte ein erfolgreiches Jahr 2019 mit Soloalbum, einem Kinofilm und dem Soundtrack dazu. Jetzt darf wieder die seit über 45 Jahren bestehende E Street Band ran. Neue Songs für ein Album gibt es schon, erste Live-Pläne auch.
TAME IMPALA: Zwischen psychedelischem Sixties-Rock und Electro-Sound pendelt die Band aus dem australischen Perth. Frontmann Kevin Parker gilt als einer der großen Pop-Hoffnungsträger. Man wird sehen - am 14. Februar erscheint das vierte Album „The Slow Rush".
RUFUS WAINWRIGHT: Er ist einer der besten Singer-Songwriter seiner Generation. Nach Ausflügen in die Klassikszene will der 46-Jährige zum großen Queer-Pop zurückkehren. Die Single „Trouble In Paradise" lässt für das neue Studioalbum des Kanadiers viel erwarten.