Skispringen

ÖSV-Adler wollen ein Wörtchen um den Tourneesieg mitreden

Aus einem schlagkräftigen ÖSV-Team stach Stefan Kraft bislang heraus.
© gepa

Der Favoritenkreis bei der 68. Vierschanzentournee ist groß. Bislang zeichnet sich noch kein Überflieger in dieser Saison ab. Österreichs Skispringer gehen zuversichtlich in das Saison-Highligt: „Die Form stimmt.“

Innsbruck – Österreichs Skispringer spüren vor der Vierschanzentournee Aufwind. Stefan Kraft führt ein formstarkes ÖSV-Team in die Traditionsveranstaltung, die vor der 68. Auflage keinen klaren Favoriten kennt. „Ich bin überzeugt, dass wir eine sehr gute Tournee springen können und gehen das voller Zuversicht an“, betonte Cheftrainer Andreas Felder.

Das Springerteam blickt den Herausforderungen auf den Schanzen von Oberstdorf (Bewerb am 29.12.), Garmisch-Partenkirchen (1.1.), Innsbruck (4.1.) und Bischofshofen (6.1.) optimistisch entgegen. Denn aus der One-Man-Show des Stefan Kraft ist ein schlagkräftiges Team geworden. Neben Kraft, dem bisher letzten heimischen Tourneesieger (2014/15), sprangen Philipp Aschenwald zweimal und zuletzt in Engelberg der 21-jährige Jan Hörl als Dritter auf das Stockerl. Und auch Gregor Schlierenzauer und Daniel Huber haben schon Top-fünf-Plätze eingefahren.

Kraft-Sturz nur Schrecksekunde

Nach neun Bewerben führt Österreich (1.865 Punkte) die Nationenwertung klar vor Norwegen (1.492) und Polen (1.290) an. „Das ist kein Freibrief, dass wir auch bei der Tournee vorne sind“, betonte Felder. Übermäßige Euphorie ist also verboten, auch weil das wohl heißeste Eisen in Engelberg schlagartige Abkühlung erfuhr. Kraft stürzte, neben leichten Prellungen am Gesäß soll aber nur eine Schrecksekunde zurückbleiben. „Die Form stimmt“, betonte Kraft nach dem Malheur. „Ich freue mich auf die Tournee.“

An dauerhafte Verunsicherung seines Vorzeige-Springers glaubte auch Felder nicht. „Den Krafti ärgert eher, dass er das Gelbe Trikot wieder ausziehen musste.“ Das trägt der Weltcupführende, der nun wieder Ryoyu Kobayashi heißt. Der Japaner hat die vergangene Saison dominiert und als erst dritter Weitenjäger den Grand Slam (vier Siege hintereinander auf allen vier Schanzen) geschafft. Er fährt mit zwei Saisonsiegen (im Vorjahr: vier) zum Höhepunkt.

Für den Titel des Überfliegers hat sich bisher aber niemand wirklich aufgedrängt. Neben Kobayashi hat nur Daniel Andre Tande zweimal gewonnen. Der Norweger kämpft allerdings mit den Nachwehen einer Knöchelverletzung und verpasste zuletzt in der Schweiz zweimal die Qualifikation für die Top 30.

Deutsche nur in Außenseiterrolle

Felder hat die „üblichen Verdächtigen“, also Kobayashi und den polnischen Superstar Kamil Stoch ganz oben auf der Rechnung. Stoch gewann den ersten Bewerb von Engelberg, sein insgesamt dritter Tournee-Triumph nach 2016/17 und 2017/18 scheint für den 32-Jährigen auch im ersten Jahr ohne Cheftrainer Stefan Horngacher möglich.

Der österreichische Betreuer wanderte nämlich zu den Deutschen weiter, das Siegergen vorerst nicht. Für die deutschen Springer ließ sich die Saison schleppend an, Markus Eisenbichler konnte bisher überhaupt nicht an die so erfolgreiche Seefeld-WM mit drei Titeln anknüpfen und auch Richard Freitag ist nicht in Form. Die deutschen Hoffnungen ruhen vor den beiden Heimspielen auf Karl Geiger, der bisher mit Konstanz brillierte (immer Top 7). (APA)

Verwandte Themen