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Buchhandel im Aufwind, Umsatzturbo Weihnachten

Rund 3,3 Millionen Packerln liegen heute unter den Tiroler Christbäumen. Bücher gehören jedes Jahr zu den beliebtesten Geschenken.
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Die Umsätze mit Büchern steigen wieder leicht. Größter Buchhändler in Österreich ist aber Amazon. Starkes Weihnachtsgeschäft im Handel.

Wien, Innsbruck –Das heurige Weihnachtsgeschäft verläuft positiv. Der von Handelsverband und Wifo prognostizierte Umsatzzuwachs im Einzelhandel zu Weihnachten von plus 1,2 Prozent habe sich bestätigt, teilte der Handelsverband in einer Aussendung mit. Handelsverband und Wifo prognostizierten für 2019 einen weihnachtsbedingten Mehr­umsatz von 1,22 Mrd. Euro netto (1,43 Mrd. brutto). Das Umsatzvolumen im Dezember wurde laut Wifo auf nominell 6,4 Milliarden Euro geschätzt.

Bisheriger Gewinner ist der Sporthandel, der nominelle Umsatzzuwächse von 4 Prozent verzeichnete, berichtet die Wirtschaftskammer. Die Erlöse der Spielwarenhändler legten um 3 Prozent zu, gefolgt vom Möbel-, Elektro- und Lebensmittelhandel mit je plus 2 Prozent. Plus ein Prozent gab es bei den Buchhändlern, die besonders vom Weihnachtsgeschäft abhängig sind.

Mehr als ein Drittel aller Bücher wird zwischen Oktober und Dezember gekauft. „Für uns ist das Weihnachtsgeschäft immens wichtig“, sagt Thalia-Österreich-Chef Thomas Zehetner. Jedoch hat die Digitalisierung dem Buchhandel in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. „Die Ertragslage ist so schlecht, weil die Preise dem Verbraucherpreisindex hinterherhinken.“ Aus Sicht der Verlage dürften Bücher nicht zu viel kosten. Die Kosten für Mieten und Personal stiegen aber, erklärt Friedrich Hinterschweiger, Obmann des Fachverbandes Buch- und Medienwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich.

Die Buchpreisbindung regelt nur, dass Bücher nicht unter einem Mindestpreis verkauft werden dürfen, doch auch nach oben hin sei die Luft dünn, weil Menschen nicht bereit seien, höhere Preise zu bezahlen, sagen die Experten.

Im Buchhandel schreibt jedes zweite Unternehmen Verluste, ergab eine Auswertung der KMU Forschung Austria für 2017/18. Mit den Umsätzen geht es aber wieder aufwärts, was auch daran liegt, dass die Feiertagstermine heuer im Halbjahr zwei Verkaufstage mehr brachten als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr verzeichnete der gesamte Buchhandel ein Umsatzplus von 2,7 Prozent, geht aus Daten des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels hervor.

Besonders gut verkauften sich Kinder- und Jugendbücher (+5,8 Prozent) sowie Sachbücher (+3,7 Prozent). Mit Belletristik (Romane, Krimis usw.) wurde nur ein leichtes Plus (+1,0 Prozent) erzielt.

Der größte Buchverkäufer in Österreich ist nicht etwa Thalia mit 38 Standorten, sondern Amazon. Der Onlineanteil im Buchhandel liegt bei 25 Prozent. Neben Thalia zählen auch Morawa, Facultas, Tyrolia und Brunner-Buch zu den größeren Buchhändlern.

E-Books liegen mit einem geschätzten Marktanteil von 3 Prozent unter den Erwartungen, auch weil sie gleich viel kosten wie die gedruckte Version. Im neuen Jahr soll die Mehrwertsteuer auf E-Books von 20 auf 10 Prozent sinken, womit Bewegung in den Markt kommen könnte.

Einen weiteren Umsatzschub erhoffen sich die Händler von der Woche zwischen Weihnachten und Silvester, die gewöhnlich die umsatzstärkste des Jahres ist. (ecke, APA)

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