Türkei will bei Khashoggi-Mord weiter aufklären
Die Türkei will den Fall des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi weiter aufklären. „Wir werden den Fall weiter verfolgen, ganz gleich, wie hoch hinauf das führen wird“, sagte der türkische Regierungssprecher Fahrettin Altun am Dienstag. Die fünf nach einem „Scheinprozess“ in Saudi-Arabien verhängten Todesurteile seien eine Beleidigung für die Intelligenz der Beobachter, sagte er.
Unterdessen verurteilte die EU das in Saudi-Arabien gefällte Todesurteil scharf. „Die Europäische Union lehnt die Todesstrafe immer und ohne Ausnahme ab“, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Dienstag in Brüssel. Dies sei eine grausame und unmenschliche Strafe, die nicht abschreckend wirke und eine inakzeptable Verleumdung menschlicher Würde sei.
Die UNO-Sonderberichterstatterin Agnès Callamard sprach von einer „Farce“. UNO-Generalsekretär António Guterres verlangte eine unabhängige und unparteiische Untersuchung des Mordes.
Die EU betonte nun, dass die Strafverfolgung aller Beteiligten an dem Mord gewährleistet werden müsse. Dies müsse auf Grundlage von Transparenz und unter Einhaltung eines gerichtlichen Verfahrens geschehen.
Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad brutal getötet worden, als er Papiere für die geplante Hochzeit mit seiner Lebensgefährtin abholen wollte. Die saudische Regierung hat den Mord eingeräumt. Am Montag waren fünf Männer von einem saudischen Strafgericht zur Todesstrafe verurteilt worden.