Sieben Menschen laut Bericht bei Boko Haram-Angriff getötet
In Nigeria sind zu Weihnachten sieben Menschen durch die Terrorgruppe Boko Haram getötet worden. Die Jihadisten griffen das mehrheitlich von Christen bewohnte Dorf Kwarangulum im Bundesstaat Borno im Nordosten des Landes an, wie die britische Zeitung „Daily Mail“ laut Kathpress berichtete. UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich besorgt über die jüngsten Angriffe.
Dutzende Kämpfer auf Lastwagen und Motorrädern hätten demnach am Dienstagabend das 16 Kilometer von der Stadt Chibok entfernte Dorf gestürmt, flüchtende Einwohner erschossen und eine junge Frau entführt. Ebenso hätten sie Häuser und eine Kirche niedergebrannt sowie Lebensmittelvorräte geplündert.
2014 hatte Boko Haram in Chibok 276 Schülerinnen entführt, was weltweite Empörung auslöste und internationale Aufmerksamkeit auf die Gruppe lenkte. Boko Haram und deren Ableger, der „Islamische Staat“ in der westafrikanischen Provinz (ISWAP), haben kürzlich laut der Kathpress-Meldung die Angriffe auf militärische und zivile Ziele verstärkt. Bereits im April habe Boko Haram das Dorf Kwarangulum angegriffen und es komplett niedergebrannt. Den Einwohnern sei die Flucht gelungen, nachdem Beobachter sie vor den nahenden Kämpfern gewarnt hätten.
Immer wieder kommt es zu tödlichen Angriffen durch Boko Haram in der Region. Bei dem jahrzehntelangen Konflikt im Nordosten Nigerias wurden 36.000 Menschen getötet, rund eine Million verloren ihr Zuhause, so die Vereinten Nationen. Die Gewalt breitete sich auch in die Nachbarstaaten aus.
UN-Generalsekretär António Guterres äußerte sich unterdessen besorgt über die Angriffe. Nach UN-Schätzungen sind allein in den vergangenen zehn Jahren mehr als sieben Millionen Menschen vor der Gewalt in Nordost-Nigeria geflohen. Nach Angaben des amtierenden UN-Koordinators für humanitäre Angelegenheiten hat in den vergangenen sechs Monaten vor allem die Gewalt entlang der wichtigen Verkehrsachsen zugenommen. Allein dieses Jahr seien mehr als 160.000 Menschen in die überfüllten Flüchtlingslager geflohen, erklärte Antonio José Canhandula.